Goldschakal schlägt erneut auf Sylt zu – vor Augen des Schäfers
Die Zahl der Lämmer auf Sylt, die von einem Goldschakal getötet wurden, ist weiter gestiegen. In der Nacht zum Freitag seien weitere Tiere in List gerissen worden, sagte Schäfer Jürgen Wolf-Diedrichsen. Eins dieser Schafe ist tot, die anderen beiden verletzt.
Seit dem 24. Mai seien damit insgesamt zehn seiner rund 200 Tiere vom Goldschakal getötet und zehn weitere schwer verletzt worden, sagte der Schäfer. Der Schakal hatte die Lämmer im Naturschutzgebiet Lister Ellenbogen im Norden der Insel angegriffen.
Goldschakal beißt Ohren ab
Bei vielen seien die Ohren abgebissen worden, teilweise habe er auch Bissverletzungen an anderen Körperstellen finden können, sagt der Sylter. „Ich gehe eher von einem langen Leiden aus, da ich sie oft am nächsten Morgen noch lebendig vorfinde“

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Tatenlos habe er mit ansehen müssen, wie der Goldschakal sich auf ein Lamm legte und in dessen Ohr biss: „Ich war live dabei und konnte nichts machen, ich war zu weit weg, um zu schießen – und die Schafe sind aufgeregt herumgelaufen“, sagt der Wolf-Diedrichsen, der auch Jäger ist. Die ganze Szene habe nur rund zwei Sekunden gedauert.
Die Situation sei für ihn schwer zu ertragen. „Es ist ein wildes Tier, das hier nichts zu suchen hat und dennoch hier herumläuft“, sagte der Schäfer.
Jäger auf Sylt bereiten Abschuss vor
Damit ist die Gesamtzahl der toten Tiere auf der Insel seit dem 19. Mai auf insgesamt 90 gestiegen. Auf einem Deich zwischen Rantum und Morsum hatte der Goldschakal nach Angaben der dortigen Schäferin 78 Lämmer und zwei Mutterschafe gerissen.
Das Landesamt für Umwelt hatte eine entsprechende artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für den Abschuss des Tieres erteilt, wie das schleswig-holsteinische Umweltministerium mitteilte. Sie trat mit Beginn des Donnerstags in Kraft und gilt bis zum 31. Juli. Der Goldschakal ist in Schleswig-Holstein sonst keine jagdbare Art. Auf der Insel stehen nun rund 130 Jäger für die Jagd bereit.
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Es wäre der erste behördlich genehmigte und bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt. (dpa/mp)
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