Ein Räum- und Streufahrzeug auf der Autobahn A7

Ein Räum- und Streufahrzeug ist auf der Autobahn A7 zwischen Kiel und Hamburg unterwegs. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Winterdienst: So viele Fahrzeuge stehen bereit – wer für welche Straßen zuständig ist

Der Winterdienst in Schleswig-Holstein ist auf die anstehende Saison vorbereitet. Aber: Wer ist für welche Straßen zuständig und wie viele Fahrzeuge stehen bereit? Ein Überblick zu Organisation und Technik.

Noch denken vermutlich die wenigsten Menschen in Schleswig-Holstein an Schnee und Eisglätte. Doch die Straßenmeistereien im Land haben sich auf die kalte Jahreszeit schon vorbereitet. An diesem Montag wollen Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) und der Direktor des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH), Frank Quirmbach, gemeinsam symbolisch den Straßen-Winterdienst, eröffnen.

Wer ist für den Winterdienst in Schleswig-Holstein zuständig?

Der Landesbetrieb ist für rund 1430 Kilometer Bundesstraße, 3500 Kilometer Landesstraßen und 2700 Kilometer Kreisstraßen zuständig. Letztere sind die Kreisstraßen der Landkreise, mit denen eine Vereinbarung über den Straßenbetriebsdienst geschlossen wurde. Bei winterlicher Witterung gibt es für alle wichtigen überörtlichen Straßen eine Einsatzrufbereitschaft von morgens 3 Uhr bis abends 22 Uhr. Auf ausgesuchten hochbelasteten Streckenabschnitten von Bundesstraßen kann auch ein 24-stündiger Streu- und Räumeinsatz durchgeführt werden.

Für den Winterdienst auf den Kreisstraßen, die nicht durch den LBV.SH betrieben werden, sind die jeweiligen Kreise zuständig. Für Gemeindestraßen sind die Gemeinden selbst zuständig. Auf den Autobahnen im Land sorgt die Autobahn GmbH des Bundes dafür, dass die Straßen von Schnee und Eis befreit werden.

Wie viele Fahrzeuge stehen für den Einsatz bereit?

Allein der LBV.SH hat unter anderem 326 Schnee- und Keilpflüge, 28 Schneefräsen und 25 Unimogs im Einsatz, hinzu kommen etwa diverse Lastwagen, Schlepper, Streckenkontrollfahrzeuge und Salzladegeräte. Außerdem stehen beim Landesbetrieb eigenen Angaben zufolge 171 Lastwagen privater Unternehmer für den Winterdienst unter Vertrag. Diese sind im Einsatzfall mit Anbau- und Aufsatzgeräten des LBV.SH ausgestattet.

Was kostet der Winterdienst eigentlich?

Die Kosten für den Winterdienst schwanken. So hat der LBV.SH im Winter 2024/25 rund 7,4 Millionen Euro für rutschfeste Straßen und Radwege im Norden ausgegeben. In der Saison 2023/24 waren es etwa 15 Millionen Euro. Grund für die Halbierung war der mildere Winter 2024/25. Einberechnet sind unter anderem die Kosten für das Streugut und für die Arbeitsstunden der Straßenwärterinnen und Straßenwärter sowie der externen Helfer.

Wie viel Streugut wird eingesetzt?

Der jährliche Salzverbrauch ist nach Angaben des LBV.SH abhängig von den Witterungsverhältnissen. Er lag in den vergangenen fünf Jahren im Mittel bei 19.200 Tonnen. Im Winter 2024/25 wurden gut 15.700 Tonnen Salz und rund 5700 Tonnen Salzsole ausgebracht. Im Winter zuvor wurden 26.400 Tonnen Salz verbraucht.

Im Zeitraum der vergangenen 30 Jahre betrug der Salzverbrauch demnach im Minimum 6900 Tonnen (Winter 2019/2020) und im Maximum 59.300 Tonnen (Winter 2009/2010). Die Zahlen beziehen sich auf die vom LBV betreuten Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.

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Die Niederlassung Nord der Autobahn GmbH des Bundes hält eigenen Angaben zufolge 18.000 Tonnen Salz für den Winterdienst bereit. Die Niederlassung Nord ist für den Winterdienst im nördlichen Teil Niedersachsens, Schleswig-Holstein und Hamburg zuständig.

Können Streugut nachgeordert oder Reste weiterverwendet werden?

Ja, der LBV.SH kann nach Angaben einer Sprecherin sowohl Salz nachordern als auch Salzreste, die etwa nach einem milden Winter übrig geblieben sind, weiterverwenden. Die Autobahn GmbH teilte mit, dass für die Niederlassung Nord 20.000 Tonnen Salz und 2700 Tonnen Sole vertraglich gesichert wurden und sehr kurzfristig geordert werden können. (dpa/mp)

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