Nach Streit: Wer zündete dieses Denkmal bei Hamburg an?
„Frieden am Herd ist Goldes wert“ – das steht auf Kacheln der „Suck’schen Kate“ in Glinde. Doch außer diesen Kacheln ist nicht mehr viel übrig vom ältesten Gebäude der Gemeinde im Kreis Stormarn. In der Nacht zum 11. Juli brannte das Fachwerkhaus, und viele Glinder fragen sich jetzt, was aus der denkmalgeschützten Kate wird. Lesen Sie hier, warum ein Hamburger bei der Beantwortung dieser Frage die wichtigste Rolle spielt.
„Frieden am Herd ist Goldes wert“ – das steht auf Kacheln der „Suck’schen Kate“ in Glinde. Doch außer diesen Kacheln ist nicht mehr viel übrig vom ältesten Gebäude der Gemeinde im Kreis Stormarn. In der Nacht zum 11. Juli brannte das Fachwerkhaus, und viele Glinder fragen sich jetzt, was aus der denkmalgeschützten Kate wird. Lesen Sie hier, warum ein Hamburger bei der Beantwortung dieser Frage die wichtigste Rolle spielt.
Kurz vor Mitternacht schlugen Flammen aus dem Reetdach und breiteten sich rasend schnell aus. 70 Feuerwehrleute konnten nicht verhindern, dass das Gebäude aus dem Jahr 1855 bis auf die Grundmauern abbrannte. Schnell sprach sich die Nachricht in Glinde herum, und vor allem ältere Menschen standen betroffen vor den qualmenden Trümmern.

Die Kate ist nämlich nicht nur einfach ein altes Gebäude, sie hat für die Geschichte Glindes eine große Bedeutung. 1855 hatte die Familie Suck das Haus auf dem rund 2500 Quadratmeter großen Grundstück an der Glinder Au errichtet. Hier wuchs Johann-Hinrich Suck auf. Der umtriebige Schuhmacher brachte es später zum Gemeindevorsteher. Der „Ole Suck“ war ein Glinder Original und nutzte die Kate nicht nur als Werkstatt und Wohnung, sondern machte sie zum Verwaltungssitz von Glinde. Suck hielt hier Bürgersprechstunden ab und verwahrte im Haus die Gemeindekasse. Fast 30 Jahre „regierte“ der Schuster, und die Kate wurde zum Mittelpunkt der Gemeinde.
Eigentümer des Reetdachhauses ist ein Hamburger
2011 starb die Enkelin des alten Suck, und 2012 verkauften die Erben die Immobilie.
Und hier kommt dann der bereits erwähnte Hamburger ins Spiel. Der Bergedorfer Bauunternehmer ließ das historische Gebäude verfallen. Laut „Bergedorfer Zeitung” ließ ihn auch ein Zwangsgeld der Denkmalschutzbehörde kalt.

Schließlich wollte die Stadt Glinde Anfang dieses Jahres die Kate für 600.000 Euro kaufen und sanieren. Die Kosten dafür wurden auf mindestens zwei Millionen Euro geschätzt.
Nun sind erst mal alle Planungen über den Haufen geworfen. Eine Bürgerinitiative fordert vehement den Wiederaufbau, man müsse die Kate nun erst recht wieder zum Treffpunkt für alle Bürger im Zentrum Glindes machen. Zunächst prüft aber erst mal die Denkmalbehörde, ob die Ruine Dorfstraße 16 nach dem Großbrand noch erhaltenswert ist. Und natürlich prüft die Polizei, wie das Feuer überhaupt entstanden ist.

Da Strom und Gas in dem „Lost Place“ seit Langem abgeschaltet waren, kommt für die Brandermittler der Kripo eigentlich nur Brandstiftung infrage. Dafür spricht auch, dass nur vier Tage vor dem Brand in der Kate kaum 50 Meter entfernt zwei Müllcontainer an einer Garagenanlage und Auto, ein Kia Proceed, in einer Grundstückseinfahrt am Bornweg angesteckt worden waren.