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Jörg Nobis, Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, nach Bekanntgabe erster Prognosen. Seine Partei könnte an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
  • Jörg Nobis, Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, nach Bekanntgabe erster Prognosen. Seine Partei könnte an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
  • Foto: dpa

Wahlschlappe für AfD: Fliegt sie jetzt aus dem Landtag?

Für die AfD wird es in Schleswig-Holstein ernst: Nach dem klaren Sieg der CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Daniel Günther bei der Landtagswahl am Sonntag bangt die AfD um den Wiedereinzug. Ersten Hochrechnungen zufolge könnte die Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern – und würde damit erstmals wieder aus einem Landtag fliegen.

Sie kommen bisher nur auf 4,5 bis 4,9 Prozent: Aktuellen Hochrechnungen zufolge könnte die AfD ihren Wiedereinzug in den schleswig-holsteinischen Landtag dieses Jahr verpassen. Bei der letzten Landtagswahl 2017 hatte die Partei noch 5,9 Prozent erreicht.

Landtagswahl in Schleswig-Holstein: Chrupalla setzt auf Stammwähler

Der schleswig-holsteinische AfD-Spitzenkandidat Jörg Nobis zeigte sich enttäuscht vom schlechten Abschneiden seiner Partei. „Wir zittern noch“, sagte Nobis am frühen Sonntagabend.

Alle Parteien hätten gegen die Beliebtheit des Ministerpräsidenten schwer zu kämpfen gehabt, sagt er. Hinzu komme, dass das Thema Corona im Erleben der Menschen keine Rolle mehr spiele. Auch die Haltung der AfD zum Krieg in der Ukraine und zu Waffenlieferungen könne die Partei Stimmen gekostet haben.

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AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla sagte, sicherlich hätte sich die Partei ein besseres Ergebnis gewünscht. Dennoch zeigte er sich noch hoffnungsvoll. Es werde ein langer Abend werden, „aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Stammwähler mobilisiert haben und über die fünf Prozent kommen werden“ sagte er.

Chrupalla machte auch die Fraktion für die Wahlschlappe verantwortlich: Es habe in den vergangenen Jahren Streitigkeiten im Landtag gegeben, die die AfD-Fraktion betrafen, sagte er. „Ich denke, da braucht die AfD hier auch mehr Disziplin. Aber ich denke, dass wird mit Jörg Nobis als Fraktionsführer – wenn er in den Landtag einzieht – gelingen“, so Chrupalla.

Fliegt die AfD aus dem Landtag? Grüne freuen sich

Andere Parteien zeigen sich von dem Ergebnis hingegen hoch erfreut: „Das erste Zeichen ist schon mal großartig“, zitiert der Spiegel Aminata Touré (Grüne), die Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, von der Wahlparty der Grünen. „Wenn es tatsächlich dazu kommt, dass die AfD aus dem Landtag wieder rausfliegt, wäre es das erste Parlament, in dem sie wieder rausfliegt“, sagte sie.

Neben der AfD gehören auch die FDP (-4,6) und vor allem die SPD (-11,7) zu den großen Verlierern dieser Landtagswahl. Auch die Linke hat den Hochrechnungen zufolge schlecht abgeschnitten (-2,3). (Diese Angaben können sich bis zum Bekanntgeben der endgültigen Wahlergebnisse noch ändern.) (ncd/dpa)

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