Wacken-Veranstalter: „Bitte, bitte nicht sauer sein“ – Ticketfrage ist geklärt
Es ist eine Riesen-Enttäuschung für Tausende Wacken-Fans. Am frühen Mittwochmorgen verkünden die Veranstalter: Kompletter Anreise-Stopp wegen des anhaltenden Starkregens! Keine Festival-Besucher dürfen mehr aufs Gelände – und auch das Dorf Wacken ist tabu. Warum ein Statement-Video vom Organisator im Netz für Empörung sorgt – und was jetzt mit den Tickets passiert.
Es ist eine Riesenenttäuschung für tausende Wacken-Fans: Am frühen Mittwochmorgen verkünden die Veranstalter: kompletter Anreise-Stopp wegen des anhaltenden Starkregens. Festivalbesucher dürfen nicht mehr aufs Gelände – und auch das Dorf Wacken ist tabu. Warum ein Statement-Video vom Organisator im Netz für Empörung sorgt – und was jetzt mit den Tickets passiert.
Dieses Wacken-Festival wird wohl kein Metalhead in seinem Leben vergessen: Der Starkregen sorgt für Riesen-Chaos. Am Dienstagabend wird ein Anreisestopp für Fahrzeuge beschlossen, am Mittwochmorgen dann die Hiobsbotschaft, dass ein kompletter Anreisestopp gilt: Niemand darf mehr aufs Gelände.
Wacken Open Air: Das Dorf ist für Fans tabu
Am Mittwochmittag gaben die Festivalmacher bekannt: Auch das Dorf Wacken ist für Metalheads ohne Festivalbändchen tabu. „Es gibt dort keine Parkplätze für Wacken-Open-Air-Besucher, die nur ins Dorf kommen wollen“, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren bei Instagram. Shuttles und öffentlicher Verkehr seien voll und kurz vor der Überlastung.

Ein kleiner Trost: Die Veranstalter teilten am Mittwochabend mit, dass nicht entwertete Festivalkarten erstattet werden. „Ausführliche Informationen über den Rückerstattungsprozess – und auch darüber, wann ihr Fans mit der Erstattung rechnen könnt – werden in Kürze bekannt gegeben“, heißt es in einer kurzen Mitteilung, die auf wacken.com veröffentlicht wurde.
Rund 50.000 Metalheads haben es wohl geschafft, rechtzeitig auf den „Holy Ground“ zu kommen, mehr als 30.000 Fans gucken in die Röhre – nachdem sie teils Hunderte Kilometer anreisten, Stunde um Stunde im Regen standen und auf Infos vom Veranstalter warteten.
Die Stimmung unter den Fans ist dementsprechend größtenteils mies. Viele regen sich in den sozialen Netzwerken darüber auf, dass diejenigen, die sich nicht an die Bitten der Wacken-Macher gehalten haben und trotzdem zum Gelände gefahren sind, jetzt mit einem – wenn auch gegebenenfalls eingeschränkten – Festivalprogramm live vor Ort belohnt werden.

Inwiefern das Programm unter den regnerischen Umständen durchgeführt werden kann, ist noch unklar. „Wir tun unser Bestmögliches, allen Metalheads on Site ein volles Programm zu liefern. Derzeit entscheiden wir tagesaktuell gemeinsam mit den örtlichen Behörden, wie wir das Programm bestmöglich gestalten können“, teilen die Veranstalter mit.
Statement-Video von Wacken-Chef: Emotionale Worte an Metalheads
Am Mittwochvormittag veröffentlichten die Wacken-Macher in den sozialen Medien ein Statement-Video. In dem dreiminütigen Clip wendet sich Festival-Chef Thomas Jensen mit emotionalen Worten an die Fans. „Ich weiß nicht, was schwerer ist: die zwei Absagen in der Pandemie oder jetzt Leuten, die auf dem Weg zu uns sind, zu sagen: Ihr könnt nicht mehr kommen“, so Jensen. Er bedankt sich mehrere Male beim Wacken-Team, das in den vergangenen Tagen ununterbrochen damit beschäftigt war, Fahrzeuge auf das Festivalgelände zu schleppen.
Den Fans macht Jensen Hoffnung, dass sie nicht ganz auf Wacken verzichten müssen – auch wenn sie nicht live vor Ort dabei sein können: „Wir werden uns was einfallen lassen – da könnt ihr euch drauf verlassen. Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir zu euch.“ Über den Anbieter Magenta TV sollen so viele Konzerte wie möglich gestreamt werden – „damit wir zwar getrennt gucken, aber gemeinsam feiern. Macht ein Bier für uns und die Crew auf“, sagt Jensen.

Doch anstatt auf das Wacken-Team anzustoßen, regen sich viele Fans in den Kommentaren unter dem Video auf. Besonders oft wird kritisiert, dass am Ende des Statements feiernde Metalheads gezeigt werden, die es auf das Festivalgelände geschafft haben. Ein Nutzer bezeichnet das Video als „Kommunikationsdesaster“. Ein anderer zieht sogar für sich einen Wacken-Schlussstrich: „Für mich ist das W:O:A nach diesem desaströsen Krisenmanagement nach fast 20 Jahren gestorben. Dieser Umgang mit euren Fans ist absolut inakzeptabel!“
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Ein paar Stunden später veröffentlichen die Veranstalter ein neues Video – diesmal ist neben Thomas Jensen auch Wacken-Co-Chef Holger Hübner zu sehen. „Die, die nicht hier sein können: Bitte, bitte nicht sauer sein“, sagt Jensen – eine unmissverständliche Reaktion auf die negativen Kommentare vom letzten Video.