Vor Silvesterböller geflohen – Hund nach acht Tagen im Watt entdeckt
Acht Tage und Nächte war der kleine Hund verschwunden, er harrte bei Regen und Frost im Watt vor St. Peter Ording (Kreis Nordfriesland) aus. An Silvester verschwand das Tier – aufgeschreckt durch Böller, wie seine Besitzer sagen. Seitdem war der Hund verschollen. Lesen Sie mit MOPO+, wie der Vierbeiner wieder nach Hause kam – jetzt vier Wochen lang testen für nur 99 Cent!
Acht Tage und Nächte war der kleine Hund verschwunden, er harrte bei Regen und Frost im Watt vor St. Peter Ording (Kreis Nordfriesland) aus. An Silvester verschwand das Tier – aufgeschreckt durch Böller, wie seine Besitzer sagen. Seitdem war der Hund verschollen. Ein Naturschützer hat den Vierbeiner nun lebend wiederentdeckt.
Die Geschichte von vorn: Ein 47-jähriger Mann aus dem Raum Hannover wollte mit Familie die Jahreswende an der Küste verbringen. Mit dem Wohnmobil ging es nach St. Peter-Böhl. Mit dabei: Der 15-jährige Hund Moritz seiner Tochter Jasmin. Dort am Wattenmeer wollte die Familie entspannen und hoffte auf eine ruhige Silvesternacht ohne Böllerei, denn der Jack Russell-Pekinese-Mix ist äußerst schreckhaft. Und dann passierte es doch.
St. Peter Ording: Hund aus Watt gerettet – nach acht Tagen
Gegen 21 Uhr sollen plötzlich mehrere Böller ganz in der Nähe des Wohnmobils geknallt haben, so Jasmin L. (25) zur MOPO. Moritz sei davon so erschrocken, dass er durch die geöffnete Tür das Weite gesucht habe und im Watt verschwunden sei. Ihr Vater habe dann verzweifelt nach dem Hund gesucht. Ohne Erfolg. Moritz blieb verschollen. Bevor der Mann am nächsten Tag dann wieder heimfuhr, hängte er noch Suchzettel auf.
Tagelang blieb der Hund verschollen. Bei Kälte, Regen und einer kleinen Sturmflut bestand kaum noch eine Chance, dass das Tier lebend wieder auftauchen würde. Doch dann geschah ein Wunder. Naturschützer Rainer Schulz (60), Mitarbeiter der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V. (www.schutzstation-wattenmeer.de) entdeckte Moritz bei einem seiner Kontrollgänge – acht Tage nach seinem Verschwinden.
Laut eigenen Aussagen war Schulz (60) am 8. Januar für einen Kontrollgang im Watt unterwegs, als er plötzlich rund einen Kilometer vom Campingort entfernt etwas Schwarzes durch das hohe Gras huschen sah. „Zunächst glaubte ich an einen Marderhund. Als ich aber genauer nachschaute, sah ich, dass es sich um einen verängstigten schwarzen Hund handelte“, sagt der Naturschützer zur MOPO.

Schulz war klar, dass das Tier offenbar schon länger umherirrte. „Es war verängstigt und sehr schwach – doch ein Rankommen war nicht. Zwischen uns befand sich ein Priel und mehr als drei bis vier Meter Nähe ließ der Hund nicht zu.“ Ein angespülter grüner Tampen war dann die Rettung für Moritz. Diesen griff Schulz – etwas später gelang es ihm, es dem Hund um das Hundegeschirr zu legen.
St. Peter-Ording: Hund wird zum Tierarzt gebracht
Der Naturschützer rief einen Streifenwagen, die Beamten brachten Moritz zum Tierarzt Wolfram Gebhardt nach St. Peter-Ording. Der erkannte das Tier sofort. Ihm war durch einen Social-Media-Eintrag bekannt, dass ein solcher Hund vermisst wurde. Dass Moritz die vielen Tage überlebt hat, grenzt für den Veterinär an ein Wunder.
Auch der Naturschützer erinnerte sich an die Suchzettel, die in der Nähe des Ort des Verschwindens aufgehängt waren. Er rief die darauf angegebene Handy-Nummer an, erreichte die Besitzerin von Moritz und überbrachte ihr die freudige Nachricht. „Ich war in diesen Moment überglücklich und habe mich sofort auf den Weg zum Tierarzt gemacht“, erzählt Jasmin L. der MOPO. „Moritz geht es gut, wir kuscheln gerade. Ich hatte schon alle Hoffnung verloren ihn wiederzubekommen.“
Das könnte Sie auch interessieren: Bambi fällt in Pool – Feuerwehr springt hinterher
Der Tierarzt reagierte auf MOPO-Anfrage eher zurückhaltend. „Mir stellte sich ein anderer Sachverhalt über das Verschwinden des Hundes dar. Meines Wissens soll das Tier unbeaufsichtigt draußen am Camper angebunden gewesen sein, als es knallte.“ Verwundert sei er auch darüber gewesen, dass die Besitzerin bei der Abholung von Moritz keine Zeit hatte, um ein paar Worte über den Gesundheitszustand zu wechseln und sich nicht einmal bedankt habe.