Inzidenz schnellt in die Höhe: Sylt verordnet sich Corona-Stopp
Die Corona-Pandemie hat Sylt (Kreis Nordfriesland) zum Start ins neue Jahr voll im Griff. Bei rund 1500 lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag, auch die Fallzahlen erreichen immer neue Rekordhöhen – und haben sich seit Weihnachten fast verzehnfacht. Grund genug für zahlreiche Hotel- und Gastronomiebetriebe, um sich freiwillig in einen Lockdown zu begeben.
Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 689,2 wies das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen für den gesamten Kreis Nordfriesland aus – ein neuer Allzeit-Höchstwert. Von insgesamt 6859 offiziell bestätigten Corona-Fällen verzeichnete das Gesundheitsamt des Kreises in den vergangenen sieben Tagen 1152. Allein am 5. Januar kamen 231 neue Fälle hinzu – während es noch am 20. Dezember gerade einmal vier Meldungen gegeben hatte.
Corona-Zahlen in Nordfriesland steigen stark an
Die Corona-Pandemie hat Sylt (Kreis Nordfriesland) zum Start ins neue Jahr voll im Griff. Bei rund 1500 lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag, auch die Fallzahlen erreichen immer neue Rekordhöhen – und haben sich seit Weihnachten fast verzehnfacht. Grund genug für zahlreiche Hotel- und Gastronomiebetriebe, um sich freiwillig in einen Lockdown zu begeben.
Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 689,2 wies das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen für den gesamten Kreis Nordfriesland aus – ein neuer Allzeit-Höchstwert. Von insgesamt 6859 offiziell bestätigten Corona-Fällen verzeichnete das Gesundheitsamt des Kreises in den vergangenen sieben Tagen 1152. Allein am 5. Januar kamen 231 neue Fälle hinzu – während es noch am 20. Dezember gerade einmal vier Meldungen gegeben hatte.
Corona-Zahlen in Nordfriesland steigen stark an
Besonders betroffen ist Sylt. Hier waren – Stand Sonntagabend – insgesamt 476 an Corona erkrankte Menschen registriert, 572 Personen befanden sich in Quarantäne. Seit Heiligabend haben sich die Zahlen mehr als verzehnfacht – damals hatte das zuständige Gesundheitsamt gerade einmal 30 Corona-Fälle ausgewiesen.
Insgesamt hatte der Kreis Nordfriesland damals 43 Neuinfektionen gemeldet und lag bei einer Inzidenz von 100,5, deutlich unter der schleswig-holsteinischen Landesinzidenz von 150,3. Schon am 3. Januar aber lag Nordfriesland landesweit fast an der Spitze, übertraf mit einem Wert von 376,9 die Landesinzidenz von 295,5 deutlich. Die Tendenz? Weiter steigend.
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Auslöser dafür ist offenbar eine Weihnachtsparty im Club „Rotes Kliff“ in Kampen auf Sylt. Rund 120 Menschen hatten sich dort eigentlich gemäß der 2G-Plus-Regel (geimpft oder genesen und getestet) versammelt – unter ihnen befanden sich aber vermutlich ungeimpfte Personen, die das Virus weiterverbreiteten. In den Tagen nach der Party waren jedenfalls immer mehr Partygäste positiv getestet worden, einige hatte sich auch mit der Omikron-Variante infiziert.
Später zogen einige Feiernde offenbar noch in das Restaurant „American Bistro“ weiter – und sorgten auch dort für einen Corona-Ausbruch. Aufgrund der „unübersichtlichen Lage“ sagte das Restaurant seine Silvesteraktivitäten ab, hielt die Türen stattdessen geschlossen. Im Team habe sich ein Verdachtsfall bestätigt, teilte das „American Bistro“ später über Facebook mit. Auch das „Rote Kliff“ entschied sich dazu, mit Blick auf den Ausbruch und die Auflagen der Corona-Landesverordnung den Laden vorerst zu schließen.
Restaurants und Hotels auf Sylt schließen freiwillig
Kurz nach dem Jahreswechsel reihte sich das „Hotel Stadt Hamburg“ ein. Wegen mehrerer Corona-Infektionen in der Belegschaft schloss Hoteldirektor Hanns-Christian Wirsich den Betrieb vorübergehend. Zehn Mitarbeiter befänden sich wegen einer bestätigten Corona-Infektion in Isolation, 30 weitere Mitarbeiter seien wegen des Verdachts auf eine Infektion oder wegen des Kontakts zu einer infizierten Person in Quarantäne. Am vergangenen Mittwoch reisten dann die letzten 27 Gäste ab.
Das auch für Sylt zuständige Gesundheitsamt des Kreises Nordfriesland kommt unterdessen mit der Kontaktnachverfolgung kaum hinterher. Wer positiv getestet wird, bekommt nur noch eine SMS auf das Handy. Anrufe bei den Betroffenen seien aufgrund der stark angestiegenen Fallzahlen „nicht mehr leistbar“. Es dauere „zwei bis drei Tage“, bis man die Betroffenen anrufen könne, weshalb sich der Kreis für die Info per SMS entschieden habe, hieß es.
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Auch für positive Schnelltests hat der Kreis Nordfriesland in der vergangenen Woche neue Regelungen aufgestellt. Wer etwa in einer Bürgerteststation ein positives Ergebnis erhält, soll sich nicht mehr an das Gesundheitsamt wenden, sondern direkt vor Ort einen PCR-Test zur Bestätigung erfragen. Es ist also eigenverantwortliches Handeln angesagt – und das nimmt sich die Hotel- und Gastronomiebranche auf Sylt offenbar zu Herzen.
Zahlreiche Clubs, Bars, Restaurants und Hotels haben mittlerweile eine freiwillige Corona-Pause eingelegt, wollen teils erst in mehreren Wochen wieder öffnen. Das alles sei jedoch gar nicht so schlimm, wie es sich anhört, beschwichtigte Tourismuschef Moritz Luft am Sonntag gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Die Wochen nach dem Jahreswechsel seien sowieso „recht ruhig“. Der freiwillige Lockdown bringe keinen der Betriebe in größere Schwierigkeiten.