Aldi Supermarkt
  • Mitarbeiter:innen des Aldi-Lagers in Horst haben im Tarifstreit die Arbeit niedergelegt (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/Fabian Strauch

Engpässe in Filialen möglich: Aldi-Mitarbeiter:innen streiken

Nach der gescheiterten ersten Tarifverhandlungsrunde hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten im Aldi-Zentrallager in Horst (Kreis Steinburg) zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 4,5 Prozent mehr Geld. Der Ärger der Mitarbeiter:innen ist hier auch groß, weil Aldi das Zentrallager schließen will.

Rund 50 bis 60 Mitarbeiter:innen des Aldi-Zentrallagers in Horst haben laut Verdi am Donnerstag von Mitternacht bis zum Nachmittag ihre Arbeit niedergelegt. Der Streik soll bis bis Sonntag um 24 Uhr fortgesetzt werden, wie Gewerkschaftssekretärin Franziska Dieckmann vom Verdi-Landesbezirk Nord der MOPO am Donnerstag sagte. Wie der NDR berichtet, kann es an der Westküste und im Norden von Hamburg deswegen in einigen Läden des Discounters Engpässe geben. Die Gewerkschaft fordert in dem laufenden Tarifstreit 4,5 Prozent mehr Lohn sowie ein Mindeststundenlohn von 12,20 Euro. Der Arbeitgeber hat laut Gewerkschaft bisher kein Angebot vorgelegt.

Corona hat Arbeitsbelastung der Mitarbeiter:innen verstärkt

Bereits vor Corona seien die Aldi-Mitarbeiter:innen einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt gewesen, sagte Heike Lattekamp von ver.di am Mittwoch vor Beginn des Streiks. Ein Grund dafür sei der starke Umsatzanstieg im Einzelhandel. Der habe demnach im Jahr 2020 den höchsten Umsatzanstieg seit 1994 erwirtschaftet – und zwar nicht nur wegen des wachsenden Internethandels.

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„Auch der stationäre Einzelhandel kann ein Plus von 4,3 Prozent vorweisen. Dieser enorme Zuwachs ist allein den Beschäftigten zu verdanken. Sie arbeiten unermüdlich und unter enormen Arbeitsbelastungen – und das nicht erst seit Corona“, so Lattekamp. „Seit der Pandemie kommt zudem die Angst vor einer Ansteckung oder Einkommensverluste durch Kurzarbeit hinzu. Darüber hinaus müssen die Beschäftigten des Einzelhandels vor Armut in Arbeit und im Alter geschützt werden.“

Schließung des Aldi-Zentrallager bis zum Jahresende geplant

Aldi hat unabhängig vom laufenden Tarifstreit die Schließung des Zentrallagers in Horst zum Jahresende geplant. Die Mitarbeiter:innen sollen eine Abfindung erhalten oder an andere Standorte versetzt werden, hieß es. Die Tarifverhandlungen werden laut Verdi am 18. August fortgesetzt. (lm/mp)

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