• Markus Ebert und Rabea Zimmermann vor der Brandruine. 
  • Foto: Tom Nyfeler

Seit Neujahr obdachlos: Feuerwehr-Familie verliert bei Brand das Zuhause

Bönebüttel (Kreis Plön) –

Sie stehen vor dem Nichts: Markus Ebert (45) und seine Partnerin Rabea Zimmermann (44) haben in der Neujahrsnacht durch einen Brand ihr Zuhause verloren. Ebert ist selbst Kamerad bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bönebüttel-Husberg (Kreis Plön). Als Silvester sein Melder losgeht, ahnt er noch nicht, dass er gleich sein eigenes Haus löschen wird.

Gegen 1.25 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr zu einem Brand in der Straße Bönebütteler-Damm gerufen. Ein Carport stand in Flammen. Markus Ebert und Rabea Zimmermann waren in der Silvesternacht bei Freunden, als der Melder losging. Sofort brach Ebert zur Feuerwache auf.

Feuerwehr-Familie verliert ihr Zuhause bei Brand

Während Ebert sich umzog und mit den Kameraden zur Einsatzstelle ausrückte, fuhr Rabea Zimmermann den Einsatzleiter Sebastian Kirchner mit ihrem Privatauto zum Einsatzort. „Schnell war mir klar, dass dort unser Zuhause brannte. Und je mehr Einsatzkräfte kamen, desto mehr dachte ich – oh, das sieht nicht gut aus“, so Zimmermann.

Die Brandruine ist nicht mehr bewohnbar.

Die Brandruine ist nicht mehr bewohnbar. 

Foto:

Tom Nyfeler

Bönebüttel: Feuerwehrmann muss eigenes Haus löschen

Ihr Lebensgefährte arbeitete trotzdem bei dem Einsatz weiter mit. „Natürlich gab es Überlegungen, ihn aus dem Einsatz zu entlassen. Wir haben uns jedoch dagegen entschieden, da er so selbst mithelfen konnte, sein Zuhause zu retten“, so Einsatzleiter Kirchner. Der Carport-Brand stellte sich als komplizierter heraus. Durch die Dachstruktur hatte sich das Feuer ins Dämmmaterial gefressen und dort weitere Brandnester hervorgerufen.

Neujahr: Haus wird durch Brand unbewohnbar

Erst nachdem der Brand gegen 7 Uhr morgens gelöscht war, realisierte das Paar, was wirklich geschehen war. „Im Einsatz funktioniert man, erst als wir bei Freunden übernachten konnten und zur Ruhe kamen, war uns klar, was gerade passiert ist“, sagte Ebert unter Tränen. Flammen, Wasser und Ruß haben ihr Haus, in dem sie erst seit zwei Jahren lebten, unbewohnbar gemacht.

Verbrannte Reste vom Dach des Hauses liegen am Boden.

Verbrannte Reste vom Dach des Hauses liegen am Boden.

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Tom Nyfeler

„Wir haben nur noch das, was wir am Körper hatten. Der Rest ist zwar zum Teil noch da, aber es ist alles voller Ruß, das kann man nicht mehr gebrauchen“, so Zimmermann. Ob sie doch noch persönliche Gegenstände aus der Brandruine retten können, werden sie erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wissen. Warum das Feuer ausgebrochen ist, ist bislang noch unklar.

Kameraden und Verwandte sammeln Spenden

Die Hilfsbereitschaft der Feuerwehrkameraden, Verwandten und Einwohner des Ortes war nach dem Brand sofort riesengroß. Noch in der Nacht organisierten Helfer eine möblierte Ferienwohnung, in der das Paar unterkommen konnte.

Die Kameraden von Markus Ebert haben ein Spendenkonto und eine E-Mailadresse für Sachspenden eingerichtet. Bisher sind schon über 50 Sachspenden eingegangen. Auch die Nichten von Rabea Zimmermann haben ein Spendenkonto eingerichtet und konnten nach einem Tag bereits fast 1000 Euro übergeben.

Ebert:  „Unterstützung ist wie ein 6er im Lotto“

„Es gab schon zahlreiche Wohnungsangebote, und auch Angebote für sämtliches Inventar, wie Betten, Schränke und Fernseher“, so Patrick Montag, Kassenwart der Freiwilligen Feuerwehr Bönebüttel-Husberg. Ein Kamerad habe sogar einen Kurzurlaub in Großenbrode an der Ostsee angeboten.

Patrick Montag, Kassenwart der Freiwilligen Feuerwehr Bönebüttel-Husberg, organisiert die Spendenaktion.

Patrick Montag, Kassenwart der Freiwilligen Feuerwehr Bönebüttel-Husberg, organisiert die Spendenaktion.

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Tom Nyfeler

Eine junge Frau, deren Vater ebenfalls Feuerwehrmann war und vor Kurzem gestorben ist, habe den beiden die Wohnungseinrichtung ihres Vaters angeboten. „Die angebotene Unterstützung ist überwältigend, wie ein 6er im Lotto. Man kann es einfach gar nicht beschreiben, wir sind allen so dankbar“, sagt Markus Ebert und kann dabei die Tränen nicht mehr zurückhalten. 

Spendenaufruf: Hilfe für obdachlose Feuerwehr-Familie

Die Freiwillige Feuerwehr Bönebüttel-Husberg sucht auf ihrer Facebook-Seite weiterhin nach Spenden. Angebote für Sachspenden und/oder eine neue Bleibe für das Paar können per Mail an ff-boenebuettel-husberg@gmx.de gesandt werden oder per Nachricht auf Facebook. Spenden können auch über das Feuerwehrkonto versendet werden:

Freiwillige Feuerwehr Bönebüttel-Husberg

IBAN: DE65 2129 0016 0041 0603 20

Verwendungszweck: Wohnungs-/Carportbrand)

(nyf/abu)

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