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  • Durch die starke Karossiere des Mercedes hatten die Einsatzkräfte große Schwierigkeiten, den Fahrer zu bergen.
  • Foto: Karsten Schröder / Westküsten-News

Rettungsschere zu schwach: Feuerwehr kann Unfallopfer kaum befreien

Die stabile Konstruktion neuer Autos rettet Leben, doch was für Autofahrer ein Segen ist, kann für die Retter im Extremfall auch zum Fluch werden – so wie es auf der Bundesstraße 5 bei Norderwöhrden in Schleswig-Holstein geschehen ist.

Dort war am Dienstag Nachmittag ein Mercedes in Richtung Norden unterwegs, als dieser frontal mit einem Kleintransporter zusammenstieß. Beide Autos wurden durch den starken Aufprall in den Straßengraben geschleudert.

Schwerer Unfall auf B5: Mann in Mercedes eingeklemmt

Unfallzeugen alarmierten umgehend Rettungsdienst und Feuerwehr. Während sowohl der Fahrer aus dem Kleintransporter als auch die Beifahrerin aus dem Mercedes mit leichten bis mittelschweren Verletzungen geborgen werden konnten, gestaltete sich die Befreiung des eingeklemmten und schwer verletzten Mercedes-Fahrers schwer, so die Feuerwehr Schleswig-Holstein gegenüber der MOPO. Denn das Gerät der Retter kam nicht gegen die Karosserie der neuwertigen Mercedes-Limousine an.

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„Wir konnten da mit unseren Geräten zunächst nicht weiterkommen und haben uns für eine Alarmierung des Technischen Hilfswerks mit noch größerem Rettungsgerät entschieden“, sagte Einsatzleiter Torben Köhler. Letztlich gelang es dann doch noch mit der Rettungsschere und dem Spreizer der Feuerwehr – doch erst nach rund einer Stunde konnte der schwerverletzte Fahrer befreit werden.

Gebinde mit Säuren und Flüssigkeiten: Gefahrgutzug muss anrücken

Bei der Kontrolle des Laderaums des Labor-Transporters fanden die Rettungskräfte zudem Gebinde mit Flüssigkeiten und Säuren, die bei dem Unfall beschädigt wurden. Daher musste noch der Gefahrgutzug der Feuerwehr anrücken. Die Einsatzkräfte mussten in Chemikalien-Schutzanzügen und unter Atemschutz mehrere Behälter mit Proben und Chemikalien aus dem Laderaum bergen, bevor an der Unfallstelle endlich Entwarnung gegeben werden konnte.

Der Einsatz der Feuerwehr und die Vollsperrung der vielbefahrenen Bundesstraße dauerten mehrere Stunden. Anschließend sicherte ein Sachverständiger die Spuren des folgenschweren Zusammenstoßes, um die Unfallursache ermitteln zu können. Erst danach konnten beide Unfallfahrzeuge durch Abschleppwagen geborgen werden. (mp/cnz)

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