Ein Mann hält eine Kiste voll Post. (Symbolbild)

Ein Postbote bei der Zustellung. (Symbolbild) Foto: dpa

Postboten bunkern hunderte fremde Briefe zuhause

Durch Zufall haben Polizisten Hunderte größtenteils ungeöffnete Postsendungen in einem Mehrfamilienhaus in Norderstedt entdeckt. Bereits am Freitag suchte eine Polizeistreife die Wohnung eines Postzustellers auf, wie die Polizei am Mittwoch berichtete. Gegen den 21-Jährigen lag ein sogenannter Erzwingungshaftbefehl über 30 Euro vor. Welches Vergehen dahinter steckte, konnte die Polizei nicht sagen.

Bereits im Kellerflur entdeckten Beamte mehrere gelbe Postboxen mit adressierter und gestempelter Post. Es handelte sich überwiegend um Werbepost. Von vereinzelten persönlich adressierten Briefen waren nur wenige geöffnet. Weil die Adressaten aber nicht in dem Haus wohnten, durchsuchten Einsatzkräfte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft mithilfe eines Schlüsseldienstes die Wohnung des Mannes. In der Wohnung fanden sie weitere Post, zum Teil im Küchenschrank und im Bettkasten einer ausziehbaren Couch. Nur ein kleiner Teil war geöffnet.

Hunderte Briefe gebunkert: Postzusteller schweigen

Auch bei einem 48 Jahre alten Zusteller, der ebenfalls in dem Haus wohnt, fanden Beamte nicht zugestellte Post. Die Älteste stammte aus dem Mai 2021. Beide Zusteller schweigen nach Polizeiangaben zu den Vorwürfen. Gegen sie wird nun wegen Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses sowie Unterschlagung ermittelt. Die angedrohte Haft konnte der 21-Jährige dagegen durch Zahlung der ausstehenden 30 Euro abwenden.

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Ungeöffnete Briefe wurden dem Zustellunternehmen ausgehändigt und sollen erneut versandt werden. (dpa/mp)

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