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Nahverkehrszug
  • Der Nahverkehr in Schleswig-Holstein ist derzeit oft überlastet.
  • Foto: picture alliance / Christian Charisius

Schleswig-Holstein: 9-Euro-Ticket fortsetzen? Zu teuer!

Züge fallen aus oder müssen wegen Überfüllung geräumt werden: Das 9-Euro-Ticket macht die Schwächen im Nahverkehr in Schleswig-Holstein sehr deutlich, so der Geschäftsführer des Nahverkehrsbunds Schleswig-Holstein. Die Millionen, die eine Verlängerung des Billigtarifs kosten würde, will er anders einsetzen.

Der Chef des Nahverkehrsverbunds Nah.SH, Arne Beck, fordert mehr Geld vom Bund: Wenn Berlin die Verkehrswende bis 2030 ernst nehme, brauche es dieses Jahr eine Entscheidung zur deutlichen Erhöhung der Finanzmittel, sagte Beck im Interview der „Kieler Nachrichten“ am Dienstag. „Der Bund, das Land und die Kommunen werden pro Jahr einen deutlich dreistelligen Millionenbetrag zusätzlich bereitstellen müssen – alleine für Schleswig-Holstein.“

Investition statt 9-Euro-Ticket

Man sehe auch durch das 9-Euro-Ticket ganz genau, wo Züge ausfielen, wo Strecken ausgebaut werden müssten, sagte Beck: „Wir haben zuletzt auch viele Zugräumungen wegen Überfüllung in Schleswig-Holstein gehabt. Deswegen müssen wir erst das Angebot ausbauen und dann die Tarife daran anpassen.“

Aus Fahrgastsicht könne er verstehen, dass die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets gewünscht werde. „Tatsächlich muss man aber sagen, dass das Geld, das hier investiert wird, uns für den Angebotsausbau nicht zur Verfügung steht. Und genau da brauchen wir jetzt wirklich erhebliche finanzielle Unterstützung des Bundes.“

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Es sei eine entscheidende Erkenntnis, dass die Menschen ein einfaches Ticket wollten. „Niemand möchte sich in die komplizierte Materie von Tarifsystematiken einarbeiten. Das bedeutet natürlich, dass wir eher auf Durchschnittspreise gehen müssen und die sogenannte Tarifgerechtigkeit – ich fahre eine Strecke und zahle bei einer höheren Entfernung entsprechend mehr – ein Stück weit aufheben.“ Dies müsse man sich nun genau anschauen und prüfen, was daraus abgeleitet werden könne. (dpa/Ino)

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