Die Gewerkschaft Verdi hatte zu Warnstreiks von Busfahrern aufgerufen.
  • Die Busse standen oft still. So wie hier in Flensburg, wo sogar schon alle Busse in den Depots blieben.
  • Foto: picture alliance/dpa/Frank Molter

Nach zähen Verhandlungen: Mehr Geld für Busfahrer im Norden

Im langwierigen Konflikt um die bessere Bezahlung von Busfahrern in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster ist nun doch ein Tarifabschluss gelungen. Angesichts der aktuellen Umstände kein leichtes Unterfangen.

In folgenden Zahlen schlagen sich die Erfolge der Verhandlungen nieder: Die Bezüge steigen zum 1. Januar kommenden Jahres um 3,5 Prozent und zum 1. Juni dann noch einmal um 2,0 Prozent. Je nach Einkommensgruppe wird zudem eine Corona-Sonderzahlung zwischen 800 und 1200 Euro ausgeschüttet. Das teilte der Kommunale Arbeitgeberverband am Donnerstag mit.

Im Vorfeld hatte die Gewerkschaft Verdi weitergehende Ansprüche für die 1600 Beschäftigten im Norden formuliert und diesen mit wiederholten Warnstreiks Ausdruck verliehen. Nun können auch die Fahrgäste aufatmen: Die Busse bleiben künftig nicht mehr in den Depots.

Unsicherheit durch Ukraine-Krieg

Dabei gingen die Tarifverhandlungen nur schleppend voran. „Die vierte Verhandlungsrunde war für beide Seiten von erheblichen Unsicherheiten geprägt“, erklärte der Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes, Wilfried Kley. „Die Gewerkschaften befürchten ein Ansteigen der Inflationsrate infolge der Ereignisse in der Ukraine – die Arbeitgeber können nicht absehen, wann wieder mit ansteigenden Fahrgastzahlen und Einnahmen zu rechnen ist.“


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Umso bemerkenswerter sei das beiderseitige Bemühen gewesen, die jeweilige Situation zu berücksichtigen und trotz finanzieller Sorgen eine Einigung zu erzielen. Aus Sicht der Arbeitgeber stellen die Zahlung der Corona-Sonderprämie und die prozentualen Erhöhungen der Entgelttabelle eine folgenschwere Hypothek für ihre Unternehmen dar. Nur durch die lange Laufzeit von 30 Monaten werde dies überhaupt zu stemmen sein.

Allen finanziellen Bedenken zum Trotz: Dank der Dialogfähigkeit beider Parteien rollen die Busse im Norden wieder. (dpa/mp)

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