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Die Northvolt-Fabrik im schwedischen Stockholm.
  • Die Northvolt-Fabrik im schwedischen Stockholm.
  • Foto: Northvolt

„Megaprojekt“: Batterieproduzent baut XXL-Fabrik nördlich von Hamburg

Die Elektromobilität nimmt allmählich Fahrt auf. Damit steigt die Nachfrage nach Batterien – und auch der Bedarf an der Wiederverwertung alter Batterien. Beides will der schwedische VW-Partner Northvolt von Schleswig-Holstein aus anbieten. In der norddeutschen Politik sorgt das für Begeisterung.

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt will in der Nähe von Heide (Kreis Dithmarschen) an der schleswig-holsteinischen Westküste eine Batteriezellfertigung mit rund 3000 Arbeitsplätzen errichten. Eine entsprechende Absichtserklärung werde gemeinsam mit der Landesregierung sowie der Region Heide unterzeichnet, teilte die Northvolt AB am Dienstag mit. Der Produktionsstart ist für 2025 geplant. Parallel zur Fertigung soll eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter E-Autos entstehen. In der Vorwoche hatten mehrere Medien über das Vorhaben berichtet.

Batteriehersteller Northvolt schafft 3000 Jobs im Norden

Für die Standortwahl sprach aus Sicht der Schweden neben der günstigen Lage zwischen Nord- und Mitteleuropa der „Reichtum an sauberer Energie“ im Norden. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, Batterien für E-Autos mit „dem geringsten ökologischen Fußabdruck in Kontinentaleuropa“ herzustellen.


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Der Standort Heide sei der „Schlüssel zur Verwirklichung dieses Ziels“, sagte der Chef und Mitbegründer von Northvolt, Peter Carlsson, laut Mitteilung. „Die Region beherbergt das sauberste Energienetz Deutschlands, das sich durch einen Überschuss an Strom aus On- und Offshore-Windkraft auszeichnet und durch saubere Energie, die über Netzkopplungen mit Dänemark und Norwegen bereitgestellt wird, verstärkt wird.“

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„Das ist ein Megaprojekt, eine Gigafactory, ein Game Changer für die Westküste“, begrüßte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) die Northvolt-Pläne. „Wenn das Projekt umgesetzt wird, ist das die größte Industrieansiedlung in Schleswig-Holstein seit Jahrzehnten.“

Auch aus Hamburg gab es Unterstützung: „Das ist eine tolle Meldung für Norddeutschland, von der die gesamte Region profitieren wird“, twitterte der Bürgerschaftsabgeordnete Hansjörg Schmidt (SPD).

Northvolt plant „Gigafactory“ am Standort Heide

Die geplante Kapazität gibt das Unternehmen mit jährlich 60 Gigawattstunden (GWh) an, die für etwa eine Millionen E-Fahrzeuge ausreichten. So wie der US-Elektroautohersteller Tesla nennt auch Northvolt die Fabrik „Gigafactory“. Online haben die Schweden bereits erste Stellen für den Standort Heide ausgeschrieben.

Northvolt arbeitet eng mit Europas größtem Autohersteller Volkswagen zusammen, der auch mit rund 20 Prozent an dem jungen schwedischen Unternehmen beteiligt ist. Das erste Northvolt-Werk im nordschwedischen Skellefteå hat Ende 2021 die Produktion von Batteriezellen aufgenommen. Komplette Batteriesysteme will Northvolt zudem in einem Werk im polnischen Danzig produzieren. Auch mit Volvo will Northvolt im schwedischen Göteborg eine Batteriezellfertigung aufbauen. (dpa/fbo)

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