Ein Spaziergänger am Strand von St. Peter-Ording, im Hintergrund Pfahlbauten
  • Ein Spaziergänger am Strand von St. Peter-Ording (Archivbild).
  • Foto: dpa

Lebensgefahr! Treibsand auf beliebtem Nordseestrand

Die Warnung ist unmissverständlich: „Achtung Treibsand & Lebensgefahr!“ ploppt auf der Webseite der Tourismuszentrale St. Peter-Ording auf. Der Nordseebadeort hat einen Teil seines Strandes gesperrt, weil Besucher plötzlich im Boden eingesunken waren. Was das für Touristen bedeutet.

Die Vorstellung ist unheimlich: Ein Schritt auf die falsche Stelle des Sandstrandes – und der Boden gibt unter den Füßen nach, lässt den Spaziergänger in Sekunden bis zum Knie einsinken. Wer da nicht vor Einsetzen der Flut herauskommt, ist in Lebensgefahr. Treibsand heißt das Phänomen, mit dem in den vergangenen Tagen einige Besucher von St. Peter-Ording Bekanntschaft gemacht haben.

Einer von ihnen ist Nils Stauch von der Tourismuszentrale des Nordseebades. „Ich bin bei einer Strandbegehung am Mittwoch selbst bis zum Knie eingesunken“, sagt er im Gespräch mit der MOPO. „Man kann die Stelle vorher nicht sehen. In einer Sekunde hat man noch festen Boden unter den Füßen, beim nächsten Schritt sinkt man plötzlich ein.“ Am selben Tag war auch eine Touristin in ein Treibsandloch geraten, wurde aber rechtzeitig herausgezogen und kam mit dem Schrecken davon. 

Treibsand am Strand von St. Peter-Ording

Eine etwa 50 mal 100 Meter große Fläche vor der Seebrücke im Ortsteil Bad ist nun abgesperrt, um die Besucher zu schützen. „Treibsand kam in abgelegenen Teilen des Strandes schon öfter vor“, erklärt Stauch. „Aber im touristisch genutzten Bereich war uns das bisher nicht bekannt.“

Das könnte Sie auch interessieren: Katzenhai vor Cuxhaven gestrandet

Nun ist ausgerechnet eine der meistbesuchten Ecken von St. Peter-Ording betroffen: das Stück zwischen dem Restaurant „Arche Noah“, der Strandkorb-Plattform und dem Kinderspielplatz. Wer von der Seebrücke aus ans Wasser will, muss hier lang.

Fußgänger sinken plötzlich im Sand ein

Ursache des Treibsandes sind die höheren Wasserstände der vergangenen Tage, so Stauch. „Dadurch wurde offenbar an einigen Stellen der Sand unterspült. Dort bildete sich ein flüssiges Sand-Wasser-Gemisch unter einer festen, aber nicht tragfähigen Sandschicht. Wenn man darauftritt, bricht man ein.“

Wie lange die Treibsandgefahr anhält, ist noch nicht abzusehen. Die Tourismuszentrale schließt nicht aus, dass es weitere unentdeckte Flächen am Strand gibt. Sie bittet Besucher, weitere Bereiche umgehend unter Tel. (04863) 999-0 zu melden.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp