Landwirte im Norden schlagen Dürre-Alarm
Regen ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Das freut Urlauber und Ausflügler – Landwirte in Schleswig-Holstein würden sich dagegen über Niederschlag freuen. Die Trockenheit macht sich bemerkbar.
Der ausbleibende Regen bereitet der Landwirtschaft im Norden ernste Sorgen. Die Landwirtschaftskammer in Rendsburg spricht von einer nach Anbau und Regionen differenzierten Lage. Die jüngsten Niederschläge reichten nach Angaben der Kammer gerade noch aus und kamen rechtzeitig, um größere Schäden im Ackerbau und Grünland-Futterbau abzuwenden.
Wasserbedarf der Pflanzen steigt
Allerdings gebe es regional bereits einige Probleme aufgrund von Trockenheit, etwa in der Lübecker Region und auf sehr leichten Böden der Geest. Für Ernteprognosen bei Getreide und Raps sei es noch zu früh. Zumindest in den nächsten Tagen soll es im Norden nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes keinen Regen geben.
Da die Vegetation in diesen Frühjahrswochen voranschreite, steige der Wasserbedarf der Pflanzen entsprechend. Gleichzeitig nehme bei höheren Temperaturen die Verdunstung zu. Das ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer ein kritischer Faktor, der das Risiko von Trockenschäden deutlich erhöhe. Besonders Raps, der während und nach der Blüte viel Biomasse bilde, sei jetzt auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen.
Lage regional unterschiedlich
Auch die Winterweizen- und Wintergerstenbestände fänden sich in der sensiblen Vegetationsphase der Ertragsbildung mit einem hohen Wasserbedarf. Die Nährstoffmobilität im Boden sei wegen der fehlenden Feuchtigkeit eingeschränkt. Gerade für den Weizen spiele das eine Rolle, weil jetzt bald die dritte Stickstoff-Düngergabe anstehe.

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Die Trockenheit sei von Region zu Region unterschiedlich stark ausgeprägt. Vor allem die östlichen Landesteile hätten über Ostern zu wenig Niederschläge bekommen.
Trockenstress beginne bei den Pflanzen in diesen Regionen aber erst vereinzelt. Überwiegend sei besonders in tieferen Bodenschichten noch Wasser verfügbar, die Wurzelentwicklung der Bestände sei gut. Sommergetreide, das im Frühjahr gesät wurde, ist je nach Saatzeitpunkt und Region auf einigen Flächen ungleichmäßig aufgelaufen.
Spargel- und Erdbeerernte nicht gefährdet
Die Landwirtschaftskammer spricht insgesamt von einer angespannten, aber noch nicht dramatischen Situation. Niederschläge seien in nächster Zeit aber nötig, auch für das Grünland.
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Spargel und Erdbeeren sind dagegen von der Trockenheit kaum betroffen. Die Spargelkulturen benötigen den Angaben zufolge bis zur Ernte wenig Wasser. Erdbeeren werden in der Regel bewässert. Trockene Bedingungen sorgen bei den Erdbeeren für gesunde und süße Früchte. (dpa/mp)
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