Krabbenbrötchen

Ein ordentliches Krabbenbrötchen hat seinen Preis. Der könnte aber bald sinken! (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Krabbenbrötchen bald viel günstiger? Fischer freuen sich über gute Fänge

Nach guten Fängen in der Nordsee könnten Krabbenbrötchen bald deutlich günstiger werden. „Ich rechne noch vor Weihnachten damit“, sagte Philipp Oberdörffer, Fischerei-Experte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: „Als würden sie vom Himmel fallen“.

Der Kaufpreis für Krabbenfleisch könnte sich im Vergleich zum vergangenen Frühjahr fast halbieren. Zuerst hatte das Regionalmagazin „buten un binnen“ berichtet.

Krabbenbrötchen: Rekordpreise Anfang 2025 für Nordseekrabben

Anfang des Jahres waren die Krabbenpreise noch auf Rekordhoch. „Das war gigantisch hoch, bei den kleinen Mengen“, sagte Oberdörffer. Damals gingen den Fischern kaum Krabben ins Netz, sie kamen auf keine zehn Kilo pro Stunde, entsprechend teuer wurden die Krabbenbrötchen. Jetzt fischen sie bis zu 80 Kilo Krabben pro Stunde. 

Das könnte Sie auch interessieren: Norddeutsche Delikatesse: Was man über Krabben wissen muss

Wie es zu dem Wandel kam, können sich die Fischer selbst nicht erklären. „Da überraschen uns die kleinen Tierchen immer“, meint der Experte. „Als würden sie vom Himmel fallen.“ 

Fischer hatten mit kleinen Krabben-Fängen zu kämpfen

Jahrelang hatten die Fischer mit unterdurchschnittlichem Fang zu kämpfen. „Wenn noch im Frühjahr jemand gesagt hätte: Ich nehme dir den Kutter ab, hätte jeder sofort zugesagt, egal zu welchem Preis“, sagte Oberdörffer. Nun können sie wieder aufatmen. „Die Stimmung hat sich absolut gedreht.“

Die Krabbenfischer machen wieder Gewinn und fangen an zu investieren – in neue Kühlräume oder sparsame Motoren. „Das ist auch dringend notwendig“, meint der Experte. Zuletzt sei vieles liegengeblieben, die Fischer mussten sparen.

Unmengen an Krabben müssen jetzt gepult werden

Die Fangmenge überrasche alle, berichtet Oberdörffer. Der Großteil der Krabben wird zum Pulen nach Marokko transportiert. „Plötzlich kippt man sie dort zu mit Krabben.“ So schnell kämen sie kaum mit dem Pulen hinterher. „Das ist gerade ein Flaschenhals.“ Bis es wieder mehr Krabben zu kaufen gibt, werde es deshalb noch etwas dauern – dafür dann zu günstigeren Preisen.

Laut Jan Möller, Vorsitzender der Krabbenfischer, sind die Erzeugerpreise bereits gesunken. Zuletzt gab es im Durchschnitt 4,75 Euro pro Kilogramm Krabben. Anfang des Jahres habe der Preis noch bei 13 bis 14 Euro pro Kilogramm gelegen.

70 Kutter fahren in Schleswig-Holstein auf Krabbenfang

Möller hofft, dass sich die Erzeugerpreise auf diesem aktuellen Niveau stabilisieren. Zu weit runter dürfe es auch nicht gehen. „Aber das liegt leider nicht in unserer Hand.“ Er geht davon aus, dass die Flotte das Jahr mit einem sehr positiven Ergebnis abschließen wird. „Das kam zur rechten Zeit, noch so ein Jahr wie letztes Jahr, das möchte ich mir nicht ausmalen“, sagte der Krabbenfischer aus Büsum in dritter Generation.

In Schleswig-Holstein fahren nach Möllers Angaben noch knapp 70 Kutter auf Krabbenfang. Haupthäfen sind Büsum und Husum. Die Krabbensaison wird voraussichtlich bis Mitte Dezember dauern. Nach der Winterpause fahren die Krabbenfischer dann für gewöhnlich wieder ab Ende Februar, Anfang März zum Fang ins Wattenmeer. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test