Ein Goldschakal hat eine Wildkamera ausgelöst (Archivbild).

Ein Goldschakal hat eine Wildkamera ausgelöst (Archivbild). Foto: picture alliance/dpa/LANUV NRW | Thorsten Voßhage

Gemetzel unter Lämmern: Goldschakal an der Nordsee bald zum Abschuss frei

Ein Schock für viele Schäfer auf Sylt: Innerhalb weniger Tage riss ein Goldschakal 76 Lämmer. Der vermeintliche Täter konnte durch einen genetischen Nachweis bestätigt werden. Jetzt wird er zum Abschuss freigegeben – obwohl er durch das Europa- und Bundesrecht geschützt ist.

Nachdem ein Goldschakal in Keitum 76 Lämmer gerissen hat, bereitet das Landesamt für Umwelt eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss vor. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) unterstützt das Vorgehen: Der Goldschakal sei eine besonders geschützte Art. Eine Ausnahmegenehmigung zur Entnahme setze besondere Umstände voraus, so der Minister. „In diesem Fall liegen gleich drei gewichtige Gründe vor, deshalb befürworte ich eine Ausnahmegenehmigung durch das Landesamt für Umwelt.“

Goldschakal auf Sylt: dauerhafte Anwesenheit würde zu Schäden führen

Aufgrund der Insellage würde eine dauerhafte Anwesenheit des Goldschakals absehbar zu großen Schäden in der Schafhaltung führen, die besonders für den Küstenschutz und die Deichsicherheit bedeutsam sei. Außerdem schwäche der Goldschakal den Schutz von Bodenbrütern.



Der Goldschakal ist sowohl europarechtlich als auch durch Bundesrecht besonders geschützt. Die Ausnahmegenehmigung zur Entnahme könne erst nach Anhörung der anerkannten Naturschutzverbände ergehen. Diese würden heute durch den Minister informiert und hätten Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme.

Zwischen dem 19. und 21. Mai 2025 wurden nach Angaben des Umweltministeriums 76 Lämmer getötet. Genetische Proben seien vom Senckenberg Forschungsinstitut untersucht worden. Ein Goldschakal sei als Verursacher ermittelt worden.

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Seit einigen Jahr­zehnten brei­te sich der Goldschakal nach Mittel- und Nordeuropa aus. Der erste Nachweis der Art in Schleswig-Holstein sei ein Schafriss im Jahr 2017 im Kreis Dithmarschen gewesen. (dpa/mp)

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