Eine Trottellumme startet ihren Flug von den roten Klippen an den Lummenfelsen.
  • Eine Trottellumme startet ihren Flug von den roten Klippen an den Lummenfelsen in Helgoland – hier verbreitet sich die Geflügelpest. (Archiv)
  • Foto: dpa | Jonas Walzberg

Geflügelpest ist zurück: Ausbruch auf beliebter Nordseeinsel

Nachdem mehrere tote Vögel auf Helgoland gefunden wurden, bestätigen Laboruntersuchungen nun die böse Vorahnung – es ist Geflügelpest. Vor allem Wildvögel sind betroffen, die regelmäßig tot an den Stränden aufgefunden werden. Die Seuche könnte in ganz Deutschland zu einem Problem werden.

Eine Laboruntersuchung beim Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat einen Ausbruch der Geflügelpest auf Helgoland bestätigt. Betroffen seien Trottellummen und Dreizehenmöwen, teilte der Kreis Pinneberg am Donnerstag mit. In den Proben von fünf toten Trottellummen und einer toten Dreizehenmöwe sei das Influenza-Virus des Subtyps H5N1 nachgewiesen worden. Bereits im vergangenen Sommer hatte es einen Ausbruch der Tierseuche auf der Nordseeinsel gegeben. Damals waren vor allem Basstölpel betroffen.

Hunderte tote Tiere gefunden

Über Pfingsten hatte der Verein Jordsand zusammen mit dem Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ rund 100 tote Trottellummen unterhalb der Klippen gefunden. Auch an den Stränden gebe es seitdem vermehrt Totfunde von erwachsenen Trottellummen und Dreizehenmöwen, berichtete der Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland, Elmar Ballstaedt. Das Ordnungsamt der Gemeinde Helgoland habe Hinweisschilder in unmittelbarer Nähe zur Trottellummen-Kolonie aufgestellt, um Spaziergänger zu informieren.

Warnschilder wurden im Zuge des Ausbruches der Geflügelpest aufgehängt. (Archiv) dpa | Jonas Walzberg
Ein Warnschild mit der Überschrift "Achtung Wildvogel-Geflügelpest" hängt an einem Geländer auf den Lummenfelsen
Warnschilder wurden im Zuge des Ausbruches der Geflügelpest aufgehängt. (Archiv)

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums ist Schleswig-Holstein seit Oktober 2021 von der Geflügelpest auch bei Wildvögeln betroffen, die sich erstmals auch über den Sommer 2022 fortgesetzt habe. Seit Anfang des Jahres 2023 wurde das Virus mit dem Subtyp H5N1 in 83 Proben von Wildvögeln aus allen Kreisen Schleswig-Holsteins sowie den Städten Neumünster und Lübeck durch das FLI nachgewiesen.

Betroffen seien 2023 vor allem Wildgänse, Möwen und Greifvögel, wobei seit Mai fast ausschließlich Möwen und koloniebrütende Seevögel betroffen seien. Das FLI stuft aktuell das Risiko der Aus- und Weiterverbreitung der Geflügelpestviren in die Brutkolonien von Küstenvögeln und Möwen innerhalb Deutschlands als hoch ein.

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Beim Hausgeflügel wurden in Schleswig-Holstein in diesem Jahr bislang fünf Geflügelpestausbrüche festgestellt. Betroffen waren drei Kleinhaltungen im Kreis Rendsburg-Eckernförde und zwei Legehennenhaltungen in den Kreisen Ostholstein sowie Dithmarschen. (dpa)

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