Ostergeschäft mit Problemen: Gastronomen im Norden bitten Gäste um Verständnis
Gastronomen in Schleswig-Holstein freuen sich nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) auf das Ostergeschäft, gehen aber auch mit Skepsis und Unsicherheit in die beginnende Sommersaison.
„Die Buchungslage ist zufriedenstellend“, so der schleswig-holsteinische Dehoga-Hauptgeschäftsführer Stefan Scholtis. Es gebe auch Betriebe, die an der Kapazitätsgrenze arbeiteten.
Ostergeschäft: Personalmangel bleibt großes Problem
Neben den stark gestiegenen Kosten sei vor allem Personalmangel ein Problem. „Es gibt Betriebe, die einen Ruhetag mehr einlegen, es gibt Betriebe, die gezwungen sind, ihre Karte zu verkleinern“, sagte Scholtis. In manchen Restaurants werde auch die Fläche reduziert, so dass beispielsweise statt 70 nur 40 Sitzplätze bedient werden könnten. In den vergangenen zwei Jahren seien vorwiegend im Bereich der geringfügig Beschäftigten bis zu 25 Prozent der Mitarbeiter verloren gegangen. Es gebe nur wenige Betriebe, die keine Probleme hätten. „In diesen schwierigen Zeiten ist der Gast gefragt, auch Verständnis mitzubringen“, sagte Scholtis.
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Das gelte auch für Preissteigerungen. Die wirtschaftliche Basis der Unternehmen dürfe nicht nur „auf Kante genäht“ sein. Diese müssten auch in der Lage sein, Kapital zurückzulegen. „Wo das nicht möglich ist, kann die Lage für Gastronomen und Hoteliers heftig werden.“ Die stark gestiegenen Großhandels- und Energiepreise sind aus Scholtis‘ Sicht ein enormes Problem für die Unternehmen. Bei einzelnen Lebensmitteln erreiche die Verteuerung 30 bis 35 Prozent.
Gestiegene Personal-, Großhandels- und Energiekosten: Gastronomen starten unsicher in neue Saison
In welchem Umfang das an die Kunden weitergegeben wird, lässt sich nach Angaben des Hauptgeschäftsführers nicht allgemein sagen. „Das muss jetzt jeder Betrieb für sich kalkulieren.“ Möglichkeiten neben höheren Preisen seien auch, einzelne Gerichte von der Karte zu nehmen oder Portionen zu verkleinern.
Beim Osterwetter sollte man nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes in Schleswig-Holstein nicht zu hohe Erwartungen haben. Selbst bei Sonnenschein soll es eher frisch und an der See noch kühl bleiben.
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Der Verkehrsclub ADAC rechnet zu Ostern mit mehr Verkehr als in den beiden vergangenen Jahren. Besonders Gründonnerstag, Karfreitag und Ostermontag sei mit viel Andrang auf den Straßen zu rechnen. (mp/dpa)