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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien
  • Angesichts der wenigen Frauen an der CDU-Spitze pocht Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) auf eine Quote.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder

Frauen in der CDU? Spitzenpolitikerin: „Schaffen es nicht ohne Quote“

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat ihre Partei zur Einführung einer Frauenquote aufgefordert. Zudem übt sie scharfe Kritik an CSU-Chef Markus Söder, für sie ist auch er schuld am schlechten Wahlergebnis der Union.

„Die nüchterne Realität ist: Wir schaffen es nicht ohne Quote. Auch ich kenne keine Frau, die sich jetzt für den Parteivorsitz bewerben will“, sagte Prien dem „Tagesspiegel am Sonntag“. In der CDU sei eine echte Frauenquote immer abgelehnt worden.
„Das manchmal ernst gemeinte, manchmal fadenscheinige Argument war: Es geht ja um Leistung und nicht um Geschlecht“, sagte Prien. Gleichzeitig habe die Partei aber keine Probleme damit, den Regionalproporz in Reinkultur zu kultivieren.

Karin Prien fordert Frauenquote in der CDU

Die CDU brauche künftig ein Team aus Frauen und Männern an der Spitze, die sich vertrauten. „Und dabei dürfen die Frauen nicht nur Garnitur sein.“

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Die CDU-Spitze hatte sich im vergangenen Jahr auf eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent bis 2025 geeinigt. Die notwendige Zustimmung des CDU-Parteitags steht aber noch aus.

Schuld am schlechten Wahlergebnis: Prien übt scharfe kritik an Söder

Die Lage der CDU nach der Schlappe bei der Bundestagswahl bezeichnete Prien als schwierig. „Wir sind eine Partei in Unruhe und im Umbruch“, sagte sie. Seit Angela Merkels Rückzug vom Parteivorsitz im Jahr 2018 habe man die Nachfolgefrage nicht richtig gelöst und „viel zu lange eine destruktive Nabelschau betrieben“. Es gebe in der Partei „kein Sensorium mehr dafür, was in der Mitte der Gesellschaft gedacht wird“.


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Scharfe Kritik äußerte Prien an CSU-Chef Markus Söder, dem sie eine Mitschuld am schlechten Wahlergebnis der Union bescheinigte. Der bayerische Ministerpräsident habe dazu beigetragen, dass die Union „keinen geschlossenen und einen unsympathischen Eindruck vermittelte“. Auch Söders Verhalten nach der Bundestagswahl nähre die „Zweifel an seiner Eignung, die schon bei der Auswahl der Kanzlerkandidaten vorhanden waren“.

Söder hatte sich im April einen offenen Machtkampf mit CDU-Chef Armin Laschet um die Kanzlerkandidatur geliefert. Während des Wahlkampfs hatte Söder immer wieder gegen Laschet gestichelt. (mp/dpa)

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