Schock beim Frühstück: Fledermaus krabbelt in Cornflakes-Tüte
Die junge Frau, die mit einer Cornflakestüte in der Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrienshoop auftauchte, war sichtlich aufgeregt: Unter dem Kunststoff krabbelte eine Mini-Fledermaus über die Flakes - ein Video zeigt den verstörenden Anblick. Wie war das Tierbaby in seine missliche Lage geraten? Und kann so ein kleines Tier so etwas überleben?
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Die junge Frau, die mit einer Cornflakestüte in der Wildtierstation Klein Offenseth-Sparrienshoop auftauchte, war sichtlich aufgeregt: Unter dem Kunststoff krabbelte eine Mini-Fledermaus über die Flakes – ein Video zeigt den verstörenden Anblick. Wie war das Tierbaby in seine missliche Lage geraten? Und kann so ein kleines Tier so etwas überleben?
Das Video, das das Wildtier- und Artenschutzzentrum im Kreis Pinneberg jetzt auf seiner Facebookseite gepostet hat, ist ungefähr zwei Wochen alt. Zu sehen ist ein kleines Tier mit Flügeln, das vergeblich versucht, aus der Tüte zu entkommen.
Das unglückliche Tierchen, so stellte sich wenig später heraus, war eine wenige Wochen alte Zwergfledermaus, die mindestens einen, eher zwei oder drei Tage in der Tüte gefangen war. Wie sie dort hineingeraten war, ist rätselhaft. Die Finderin erklärte, die Cornflakes-Packung habe auf ihrem Küchenschrank gestanden.
Fledermaus in Cornflakespackung
„Die kleine Fledermaus war sehr geschwächt und dehydriert“, sagt eine Sprecherin des Wildtierzentrums. Das abgemagerte Tierchen kam zu Ines Kock (49), die sich auf das Aufpäppeln von Fledermäuse spezialisiert hat. Die Ersatzmutter hat gute Nachrichten, als die MOPO sie erreicht: „Es geht Flakes sehr gut.“ „Flakes“, so heißt das Baby aus der Cornflakestüte inzwischen. Dass das kleine Säugetier bereits in der Fabrik in die Tüte geraten war, schließt Ines Kock aus: „Dann wäre er tot gewesen.“
Ihre Theorie: Das Tierkind, zwei Gramm leicht, noch angewiesen auf Muttermilch, ist bei ersten Gleit- und Krabbelversuchen irgendwie durch ein geöffnetes Fenster in die Küche gelangt und hat sich, auf der Suche nach einem dunklen, geschützten Ort, in die Cornflakespackung verirrt.
Ines Kock gelang es, „Flakes“ mit Katzenaufzuchtmilch langsam zu Kräften kommen zu lassen. Inzwischen bekommt das kleine Flattertier schon Babybrei für Fledermäuse: „Milch mit ausgequetschen Würmern.“ Er mache gute Fortschritte, sagt die zweibeinige Fledermaus-Mama: „Inzwischen wiegt er 2,8 Gramm, das ist altersgemäß.“ Bis zu 5 Gramm wiegt eine ausgewachsene Zwergfledermaus, eine bei uns heimische Art.
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„Flakes“ ist nicht ihr einziges tierisches Pflegekind derzeit, mehrere Fledermäuse verschiedener Arten warten in Ines Kocks Obhut darauf, wieder stark genug für ein Leben in Freiheit zu werden. „Wenn Flakes gelernt hat, zu fliegen und Insekten fressen kann, dann wildere ich ihn zusammen mit den anderen in einem Waldgebiet bei Elmshorn aus.“ Dort, wo „Flakes“ keine Gefahr läuft, jemals wieder in einer Cornflakespackung zu landen.