Doppelmord in Elmshorn: Das Blutbad im dritten Stock
Ein 29 Jahre alter Mann hat am Samstag mit einem Messer zwei junge Frauen in einer Elmshorner Wohnung getötet. Für die Tat ist der Mann extra aus Baden-Württemberg in den Norden gefahren. Eine der beiden Frauen hatte ihn zuvor schon bei der Polizei angezeigt.
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Ein 29 Jahre alter Mann hat am Samstag mit einem Messer zwei junge Frauen in einer Elmshorner Wohnung getötet. Für die Tat ist der Mann extra aus Baden-Württemberg in den Norden gefahren. Eine der beiden Frauen hatte ihn zuvor schon bei der Polizei angezeigt.
Erst am Tattag selbst ist der 29-Jährige den Ermittlungen zufolge von seinem Wohnsitz in Baden-Württemberg mit der Bahn nach Elmshorn gefahren. Mit im Gepäck des Mannes: Die Tatwaffe – und der Plan, die beiden 19 und 23 Jahre alten Frauen, die wie er aus Eritrea nach Deutschland gekommen sind, zu töten.
Frauen (19 und 23) lebten seit November in Elmshorn
Seit November des vergangenen Jahres hätten die beiden Frauen in der Wohnung im dritten Stock des Hauses an der Friedenstraße gewohnt. „Die Opfer waren miteinander befreundet und kamen vor zwei Jahren nach Deutschland“, sagte Carsten Ohlrogge, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Itzehoe, der MOPO. Mit dem 29-Jährigen war mindestens eine der Frauen bereits bekannt: Offenbar wollte er mit der 23-Jährigen eine Liebesbeziehung eingehen, was diese allerdings ablehnte.

Mit der Ablehnung kam der Mann offenbar nicht klar und stalkte die Frau im Internet. „Zwischen dem Beschuldigten und der Verstorbenen hat es nach Aktenlage eine Bedrohung gegeben, die bei der Polizei Elmshorn zur Anzeige gebracht worden ist“, sagte Ohlrogge. Anschließend hätten Polizeibeamte eine Gefährderansprache am Wohnort des Mannes in Süddeutschland gehalten.
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Gegen 13 Uhr am Samstag ging dann der Notruf bei der Polizei ein. Vor Ort fanden die Ermittler die Leichen der beiden jungen Frauen vor, die der Täter in einem großen Blutbad in der Wohnung hinterlassen hatte. Die 23-Jährige habe er direkt an der Tür mit mehreren Stichen attackiert, als sie diese öffnete, anschließend stach er auch mehrfach auf ihre jüngere Mitbewohnerin ein.
Während der ersten Tat soll die 19-Jährige laut „Bild“ noch mit einem Cousin telefoniert haben, ehe die Verbindung abbrach. Carsten Ohlrogge konnte das gegenüber der MOPO allerdings nicht bestätigen. Beim TV-Sender RTL sprach am Montagabend ein Nachbar über den Doppelmord: Er habe laute Schreie gehört, wollte nachschauen, was dort passiert ist – und begegnete dem 29-Jährigen dabei im Treppenhaus. „Es gibt einen Zeugen, der die Polizei gerufen und Angaben gemacht hat“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt.
Elmshorn: Zeuge begegnet Täter im Treppenhaus
Hinterhältig und heimtückisch ist der Mann den Ermittlungen zufolge bei dem Doppelmord vorgegangen. Noch am selben Abend habe sich der 29-Jährige widerstandslos festnehmen lassen, er sei dabei ruhig geblieben. Gegen ihn wird nun wegen Mordes in zwei Fällen ermittelt. Die beiden getöteten Frauen werden am Dienstag obduziert, dann soll die Todesursache auch offiziell feststehen.