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Karin Prien
  • Karin Prien (CDU), Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.
  • Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Bildungministerin aus Hamburg: „Schulschließungen waren ein Fehler“

Bildungsministerin Karin Prien (CDU Schleswig-Holstein), früher für die CDU Hamburg in der Bügerschaft, findet in einem Interview klare Worte für die Schulschließungen während der Pandemie und zieht ein, für einige Personen sicherlich bitteres Resümee.

„Die Politik hat den Fehler gemacht Schulen überhaupt zu schließen, ich würde das im Nachhinein auch im internationalen Vergleich für einen falschen Schritt halten“, so die Bildungsministerin in einem RTL-Interview auf die Frage, welche Fehler die Politik während der letzten zwei Jahre gemacht hat.

„Schulschließungen waren ein Fehler“: Bildungsministerin aus Hamburg zieht Fazit

Immer wieder gab es in den zwei Jahren Kritik von Eltern, für die Homeschooling neben Beruf und Alltag eine große Herausforderung darstellte. Sozialarbeiter fürchteten noch mehr Chancenungleichheit und Psychologen behandelten immer mehr Kinder mit psychischen Problemen, wie die MOPO damals berichtete. Zu alledem kam noch hinzu, dass für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Ort des Austauschs mit Gleichaltrigen wegfiel.


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Zwei Hamburger Lehrer befragten ihre Schüler Anfang 2021 zu ihren Erfahrungen mit Homeschooling. 90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Situation als „belastend“ empfanden. Mehrheitlich beklagten die Jugendlichen, dass sie ihre Freunde während des Lockdowns vermissen würden. Die Politik aber hielt an dem Kurs fest, da sie die Schulschließungen für sie ein wichtiges Instrument waren, um die Pandemie einzudämmen.

Aber nicht jeder war für die Schulschließungen. So etwa auch Hamburgs Schulsenator Ties Rabe er sprach sich immer wieder für die Öffnung der Schulen aus und fand letztes Jahr klare Worte. Deutschland hätte insgesamt eine „ungewöhnliche Härte“ gegenüber den Schülern gezeigt, was sich nicht wiederholen dürfe. „Lieber Ausgangssperre als Schulen schließen“, sagte Rabe mit Blick auf Frankreich, wo sich dieses Modell bewährt habe. Mit steigenden Inzidenzen stieß der Kurs des Schulsenators bei vielen Eltern und Schulleitungen aber ebenfalls auf Unverständnis.

Keine Schulschließungen mehr: Maßnahmen sollen sinnlos gewesen sein

„Ich glaube, wir hätten Schulen immer offen halten müssen!“, sagt Prien jetzt. „Wir wissen inzwischen auch, dass die Wirkung von Schulschließungen nicht so groß gewesen ist, wie wir uns das erhofft haben“, fährt die Bildungsministerin fort.

Daher ist Prien jetzt umso überzeugter davon, dass die Schulen nicht mehr geschlossen werden sollten: „Insofern ist es meine feste Überzeugung, dass wir jetzt auf dem richtigen Weg sind zu sagen: ,Schulen bleiben auf jeden Fall geöffnet!’“

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Es scheint jetzt oberste Priorität zu sein, dass der Präsenzunterricht weiter stattfindet „soweit es vertretbar ist und natürlich unter besonderen Sicherheitsbedingungen. Wir machen die Schulen nicht wieder zu und schauen erst mal in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen, wo Kontaktbeschränkungen möglich sind.“

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