Beliebtes Café vor dem Aus: Ex-Ministerpräsident reagiert mit Currywurst-Aktion
Die hoch verschuldete Stadt Lübeck will dem Café „Salut“ der Heilsarmee den Zuschuss streichen. Dagegen protestieren die Betreiber und bekommen Hilfe.
Mit einem Einsatz als Currywurst-Verkäufer hat der ehemalige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Björn Engholm, in Lübeck der Heilsarmee unter die Arme gegriffen. Im „Café Salut“ verkaufte der Sozialdemokrat Currywurst. Gegen eine Spende von mindestens zwei Euro gingen im Laufe des Vormittags rund 200 Portionen der von einem Großhändler gespendeten Würste über den Tresen.
„Café Salut“ ist eine wichtige Anlaufstelle
Der Erlös ist nach Angaben der Heilsarmee für das vom finanziellen Aus bedrohte Café bestimmt. Die hoch verschuldete Hansestadt plant, im Rahmen ihrer Haushaltskonsolidierung den jährlichen Zuschuss von rund 120.000 Euro für das „Café Salut“ zu streichen.
„In Lübeck sind schätzungsweise zehn bis fünfzehn Prozent der Einwohner in einer sozialen Notlage, aber es gibt weniger als zehn Einrichtungen, die die benötigten Hilfen anbieten“, sagte Engholm. Da sei es nicht nachvollziehbar, dass eine gut funktionierende Einrichtung wie das „Café Salut“ den Sparmaßnahmen zum Opfer fallen solle.
Engholm setzt sich für Begegnungsstätte ein
Das 2008 eröffnete Café bietet Wohnungslosen und Menschen mit geringem Einkommen ein günstiges Frühstück, Mittagessen und andere Speisen. „Aber auch Polizisten, Feuerwehrleute und Passanten kommen gerne auf einen Kaffee vorbei. Wir haben uns zu einer echten Begegnungsstätte entwickelt“, sagte die Leiterin der Heilsarmee in Lübeck, Rosemarie Scharf.
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„Das sollte man nicht zerstören“, sagte Engholm. Stattdessen sollten die Kommunalpolitiker versuchen, das fehlende Geld etwa über Spenden aus der Gesellschaft zu organisieren. (dpa/mp)
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