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Rentnerin
  • Enkeltrick: Betrüger ergaunerten sich 30.000 Euro. Polizei warnt und gibt Tipps. (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO / imagebroker

Bei Hamburg: Falsche Beamte zocken 30.000 Euro ab – Polizei gibt Tipps

Sie haben es auf alte, unsichere Menschen abgesehen: Nach Angaben der Polizei haben am Freitag Betrüger ein Ehepaar aus Seester (Kreis Pinneberg) um ihre Ersparnisse gebracht. 30.000 ergaunerten sie sich durch den Enkeltrick. Die Polizei warnt eindringlich vor den Anrufen und gibt Tipps an die Hand.

Eine 81-jährige Rentnerin habe nach Angaben der Polizei am späten Vormittag einen Anruf von einer aufgelösten Frau bekommen, die vorgab, ihre Enkeltochter zu sein. Die Fake-Enkelin schauspielerte der Rentnerin vor, dass sie einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine Mutter und ihre drei Kinder verstorben seien. Um den Schwindel perfekt zu machen, gab sich zudem ein Unbekannter am Telefon als Polizeibeamter aus und erklärte der Seniorin, dass sie mindestens 30.000 Euro als Kaution für ihre Enkelin hinterlegen müsste.

Seester: Betrüger ergaunern sich durch Enkeltrick 30.000 Euro – Polizei warnt

Durch den Schock und die Dringlichkeit gelang es den Betrügern, die Rentner zu überzeugen. Mit den Betrügern am Telefon ging das Ehepaar zur Bank und besorgte die geforderte Summe. Anschließend übergaben sie auf einem Penny-Parkplatz das Geld an einen Unbekannten.


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Bei dem Unbekannten handelte sich um einen etwa 45-Jährigen mit einer Körpergröße von circa 1,70 Metern und grauer Kleidung, der eine schwarze Umhängetasche bei sich hatte.

Erst bei einem späteren Telefonat mit der Tochter flog der Schwindel auf, woraufhin die Rentner Strafanzeige beim Polizeirevier Pinneberg erstatteten.

So können sich Rentner Schützen: Polizei klärt auf

Die Polizei warnt eindringlich vor Anrufen, bei denen Bargeld gefordert wird. Insbesondere ältere Menschen werden dazu aufgerufen, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren.

Tipps der Polizei für Senioren:

  • Nicht unter Druck setzen lassen. Wenn einem etwas merkwürdig erscheint auflegen und im Zweifel die Polizei unter 110 (ohne Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle kontaktieren. Nicht die Rückruftaste nutzen.
  • Am Telefon nicht über persönliche und finanzielle Verhältnisse sprechen.
  • Niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen übergeben.
  • Mit der Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf sprechen.

Enkeltrick: So gehen die Betrüger vor

Täter geben vor Helfer in der Not zu sein und Verkörperung vertrauenswürdigen Personen. Sie geben durch die im Display angezeigte Rufnummer vor, von der Polizei zu sein (z. B. 110 oder Nummer der örtlichen Polizeidienststelle). Manchmal spielen sie auch die Helfer in der Not: Die Betrüger warnen beispielsweise vor einen geplanten Einbruch und bieten an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen
„sicheren Ort“ bringen zu lassen und behaupten, später alles zurückzubringen. Gerne warnen die Betrüger auch vor Falschgeld, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen.

So funktioniert der Enkeltrick: Polizei klärt Rentner auf

Die Betrüger rufen meist bei älteren und alleinlebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld.

Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Autokauf oder ein Unfall. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann.

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Manchmal locken die Betrüger aber auch mit Gewinnen. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden die Betroffenen aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Sie sollen Gebühren bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an Veranstaltungen teilnehmen, auf denen
minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird.

Hilfestellen für Rentner: So kann man sich vor dem Enkeltrick schützen

Bei Unsicherheit im Umgang mit betrügerischen Anrufen kann sich an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg (Bad Segeberg
04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020) gewendet werden. Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein. (mp)

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