x
x
x
Schild Alkoholverbot
  • Am Strand von Scharbeutz an der Lübecker Bucht gilt ein nächtliches Alkoholverbot.
  • Foto: (c) dpa

„Auf null“: So erfolgreich ist das Alkoholverbot an beliebtem Ostsee-Strand

Nachts mit Freunden ein Bier am Strand zischen – das ist tabu. Weil zu viel am Wasser gefeiert wurde und es jede Menge Lärm und Dreck gab, hat das Ostseebad Scharbeutz die Notbremse gezogen. Seit dem 1. August gilt dort am Strand und auf den angrenzenden Flächen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ein absolutes Alkoholverbot. Eine erste Bilanz fällt positiv aus.

„Aus unserer Sicht ist das Verbot ein voller Erfolg, nächtliche Müllmengen, Vandalismus und Zerstörung sind auf Null zurückgegangen“, sagt die Bürgermeisterin des Ortes, Bettina Schäfer. Die Kommentare in den sozialen Netzwerken sind vielfältig, reichen von begeisterter Zustimmung bis zu glatter Ablehnung. „Das von der Gemeinde und einem privaten Sicherheitsdienst kontrollierte Verbot wird allgemein akzeptiert“, sagt die Bürgermeisterin.

In anderen Orten an der Lübecker Bucht dagegen sind Alkoholverbote derzeit kein Thema. So wollen die Nachbargemeinden Timmendorfer Strand, Sierksdorf und Neustadt nicht gegen feiernde Menschen am Strand vorgehen.

Alkoholverbot in Scharbeutz: Vandalismus „auf Null“

Auch in der Landeshauptstadt Kiel gibt es kein Alkoholverbot für einzelne Partyflächen. „Schon vor Corona war der Schrevenpark in Kiel hin und wieder sehr stark besucht, vor allem bei Grillwetter im Sommer“, sagt Stadtsprecher Arne Gloy.

Trotz gelegentlichen Ärgers mit Anwohnern plant auch die Hansestadt Lübeck kein generelles Alkoholverbot. An den Party-Hotspots wie dem Drehbrückenplatz in der Lübecker Altstadt oder an der Promenade im Lübecker Stadtteil Travemünde seien zusätzliche Müllbehälter aufgestellt und die Reinigungsintervalle erhöht worden, sagt die Pressesprecherin der Stadt, Nicole Dorel. „Für ein pauschales Alkoholverbot fehlen die rechtlichen Grundlagen.“

Nordsee und Ostee: Alkoholverbot in Neumünster, Partys in St. Peter-Ording erlaubt

Im gesamten Stadtgebiet von Neumünster herrscht nach Angaben von Stadtsprecher Stephan Beitz aufgrund der Coronavirus-Pandemie bereits seit längerer Zeit ein flächendeckendes Alkoholverbot. „Wir haben aber auch keine signifikanten Auffälligkeiten mit nächtlichen Partys“, sagt er.

Auch im Nordseebad St. Peter-Ording ist ein Alkoholverbot kein Thema. „Wir haben keine Probleme mit alkoholisierten jungen Menschen“, sagt Claudia Nißen aus der Marketing- und Veranstaltungsabteilung der Gemeinde.

Auf der Ostseeinsel Fehmarn denkt man ebenfalls nicht über ein Alkoholverbot nach. „Nächtliche Partys sind ein altes Problem, mit dem wir seit Jahren insbesondere bei strandnahen Großveranstaltungen leben“, sagt Tourismus-Chef Oliver Behncke. „Hier versuchen wir dann, mit Security-Diensten Einhalt zu gebieten.“ (mp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp