Frauen mit 38 Messerstichen getötet, Mann (30) muss sich verantworten
Legte Hussein M. 810 Kilometer zurück, um in Elmshorn (Kreis Pinneberg) zum Mörder zu werden? Die Staatsanwaltschaft ist sicher: Der heute 30-Jährige hat im Sommer des vergangenen Jahres zwei Frauen getötet – mit insgesamt 38 Messerstichen.
Legte Hussein M. 810 Kilometer zurück, um in Elmshorn (Kreis Pinneberg) zum Mörder zu werden? Die Staatsanwaltschaft ist sicher: Der heute 30-Jährige hat im Sommer des vergangenen Jahres zwei Frauen getötet – mit insgesamt 38 Messerstichen.
Seit Mittwoch steht der Mann vor dem Landgericht Itzehoe. Zahra H. (23), zu der der Angeklagte aus Eritrea nach eigener Aussage eine Liebesbeziehung hatte, soll er Anfang Juli 2022 mit 18 Stich- und Schnittverletzungen getötet haben. Rechtsmediziner stellten bei der Obduktion der Leiche auch eine zweifach gebrochene Rippe fest. Die Stiche trafen unter anderem Herz, Leber, Lunge und den Dickdarm.
Elmshorn: Frauen mit 38 Messerstichen hingerichtet
Die junge Frau wohnte in der Elmshorner Innenstadt zusammen mit der 19-jährigen Yusra B. Die Eritreerinnen waren befreundet und zeitgleich 2020 nach Deutschland gekommen. Sie wohnten seit einem Jahr zusammen in der Wohnung an der Friedenstraße. Auch Yusra B. soll Hussein M. mit einem Klappmesser mit neun Zentimeter Klingenlänge umgebracht haben. 20 mal stach M. laut Anklage auf die Frau ein.
Der Mann soll unter einem falschen Vorwand ins Gebäude gekommen sein. „Wir gehen davon aus, dass er sich durch Klingeln bei einem Nachbarn Zugang zum Haus verschafft hatte“, sagte eine Sprecherin des Gerichts. „Dort hat er gewartet und gegen Mittag die Tür der Wohnung eingedrückt und die beiden Geschädigten überrumpelt.“

Er habe sich von beiden Frauen ausgenutzt und gekränkt gefühlt, sagte die Staatsanwältin zum Prozessauftakt am Mittwoch vor dem Landgericht. Die 23-Jährige hatte sich von dem Mann zurückgezogen, wollte keinen Kontakt. Hussein M. soll Zahra H. daraufhin im Internet gestalkt haben. Die Frau zeigte den Mann an, es gab eine Gefährderansprache. „Die Frauen haben mit der Attacke nicht rechnen können“, so die Gerichtssprecherin weiter.
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Hussein M. war zuletzt im baden-württembergischen Tuttlingen gemeldet, soll von dort den Zug genommen haben und 810 Kilometer nach Schleswig-Holstein gefahren sein. Er wurde kurz nach der Tat in der Nähe der Wohnung von Polizisten festgenommen.
Der 30-Jährige, der vor fünf Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen war, schwieg am ersten Prozesstag, der mit der Verlesung der Anklage endete. Ihm wird Mord aus Heimtücke in zwei Fällen vorgeworfen. Weiter geht es am 23. Januar mit einer Erklärung der Verteidigung. Insgesamt sind acht Termine geplant. Das Urteil wird Ende Februar erwartet. (dg)