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„Verrohung in unvorstellbaren Ausmaßen“: Jetzt bekommen Ostseetouristen ihr Fett weg

Nach den beiden heißen Strand-Wochenenden in der Lübecker Bucht, bei denen die Touristen Müllberge an der Küste zurückgelassen hatten, nimmt der Lübecker Innensenator nun die Ordnungskräfte in Schutz und kritisiert die Strandbesucher heftig.

„Wir haben es an der gesamten Ostseeküste zunehmend mit einer Klientel zu tun, die keine Rücksicht mehr nimmt“, sagte der Lübecker Innen- und Umweltsenator Ludger Hinsen (CDU) den „Lübecker Nachrichten“. „Strandbesucher schmeißen ihren Müll auch dann in den Sand, wenn die Mülleimer noch halb leer sind. Sie parken ihre Autos, wo gerade Platz ist, auch wenn auf den offiziellen Parkplätzen noch Platz ist.“

Travemünde: Polizei kontrolliert Strände sogar nachts

Und der Senator wird noch deutlicher: „Die Verwahrlosung und Verrohrung hat unvorstellbare Ausmaße angenommen.“

Ludger Hinsen

Der Lübecker Innensenator Hinsen (CDU) wurde gegenüber den ignoranten Strandbesuchern sehr deutlich.

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dpa

Polizei, Ordnungs- und Sicherheitsdienst waren nach den Super-Wochenenden zwischen Lübeck und Flensburg in die Kritik geraten – so seien beispielsweise zu wenig oder falsche Mülleimer aufgestellt worden. Hinsen verteidigte die Ordnungskräfte nun im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung (USO) der Bürgerschaft.

So habe die Polizei am vergangenen Wochenende bis 3 Uhr morgens in Travemünde kontrolliert und auch der vom Kurbetrieb beauftragte Sicherheitsdienst, der auf acht Leute verstärkt worden sei, sei nachts unterwegs.

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Die zuständige Bereichsleiterin des städtischen Ordnungsdienstes, Melanie Wöhlk, berichtete den „Lübecker Nachrichten“ außerdem, dass mittlerweile rigoros gegen Falschparker vorgegangen werde. Am vergangenen Wochenende wurden über 300 Verwarnungen ausgestellt, die zwischen 15 und 35 Euro kosten. Außerdem wurden 30 Fahrzeuge abgeschleppt. Die Stadt Lübeck, zu der Travemünde gehört, hat in der Kaiserallee sogar eine Einbahnstraßenregelung eingeführt.

Lübecker Bucht: Ignorante Touristen vermüllen die Strände

Und auch die Zahl der Mülleimer sei mittlerweile aufgestockt worden, wie Kurdirektor Uwe Kirchhoff den „Lübecker Nachrichten“ mitteilte. „Das sind jetzt so viele wie sonst zur Travemünder Woche oder zu einer Windjammer-Parade.“

Die Mitarbeiter des Kurbetriebes sind aber voller Hoffnung, dass die härtesten Wochen überstanden sind. „Die Ferien sind zu Ende, auch in anderen Bundesländern“, so Kirchhoff. Am vergangenen Wochenende sei die Müllmenge auch schon von 50 auf 30 Kubikmeter gesunken. (pr)

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