Plastikmüll Mittelmeer Libanon
  • Das Mittelmeer leidet stark unter der Verschmutzung durch Müll – wie hier an einem Strand im Libanon (Archivbild).
  • Foto: picture alliance/dpa | Marwan Naamani

730 Tonnen Müll täglich! So will die Uni Rostock das Mittelmeer retten

Meere und Ozeane leiden unter der zunehmenden Verschmutzung durch Plastik. Allein in das Mittelmeer werden jährlich mehrere hunderttausend Tonnen Müll gekippt. Ein großer Faktor dabei ist der Tourismus. Die Rostocker Uni sagt der Meeresverschmutzung jetzt den Kampf an.

Gemeinsam mit dem Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) starteten Forscher:innen der Universität Rostock im August das Forschungsvorhaben „Tourism Marine Litter“, kurz: „TouMaLi“. Das Projekt setzt sich zum Ziel, das Mittelmeer vor der nordafrikanischen Küste vor zunehmender Verschmutzung durch Plastikmüll zu retten.

EU warnt: 150 Millionen Tonnen Müll in den Meeren

Dazu wollen die Forscher:innen in Marokko, Tunesien, Algerien und Ägypten nachhaltige Abfallwirtschaftslösungen im Tourismussektor entwickeln. In der sogenannten MENA-Region gibt es der Rostocker Uni zufolge ein sehr hohes Plastikmüllaufkommen, wobei der Müll, den Tourist:innen produzieren, eine bedeutende Rolle spiele.

Jeden Tag landen rund 730 Tonnen Abfall neu im Mittelmeer, warnte das Europäische Parlament im Frühjahr 2021 – hochgerechnet auf das Jahr entspräche das mehr als 260.000 Tonnen. Der überwiegende Teil bestehe aus Plastikmüll. Weltweit sei die Lage noch dramatischer. Über 150 Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzten die Meere bereits, pro Jahr kämen bis zu 12,7 Millionen Tonnen hinzu.

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Negative Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt der Meere, die menschliche Gesundheit, das Klima und die Ökonomie seien bereits erwiesen. Das übergeordnete Projektziel sei es, in der MENA-Region den Anteil des touristischen Mülls zu verringern und zu recyclen, wo dies möglich ist.

Am Projekt nehmen verschiedene Institutionen aus der Wissenschaft, Think-Tanks und Unternehmen teil. Auch die zuständigen Ministerien der betroffenen Länder unterstützen das Vorhaben. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit fördert „TouMaLi“ mit etwa 4,2 Millionen Euro.

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