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  • Foto: dpa

Psychologin mit Messer bedroht: Prozess gegen mutmaßlichen Geiselnehmer der JVA Lübeck

Im Juni vergangenen Jahres brachte ein Gefangener der JVA Lübeck eine Gefängnispsychologin in seine Gewalt. Er bedrohte sie mit einem Messer und verbarrikadierte sich mit ihr in einem Büro. Durch einen Trick gelang es der Polizei, den Mann zu überwältigen. Jetzt wird ihm der Prozess gemacht.

Der heute 37-Jährige wollte nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit der Geiselnahme erzwingen, in sein Heimatland Rumänien abgeschoben zu werden. Polizisten aus mehreren Bundesländern hatten die Geiselnahme nach mehreren Stunden beendet. Der Geiselnehmer wurde dabei leicht verletzt, die Geisel blieb körperlich unverletzt.

Angeklagten drohen mindestens fünf Jahre Haft

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat das Gericht für den Prozess zunächst vier Verhandlungstage geplant. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Angeklagten mindesten weitere fünf Jahre Haft.

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Laut Anklage soll der Mann die Psychologin mit einem Küchenmesser bedroht und sich mit ihr in ihrem Arbeitszimmer verbarrikadiert haben. Als dem Mann mehrere Stunden später zwei Döner gebracht werden sollten, nach denen er verlangt hatte, wurde er von den Einsatzkräften überwältigt.

Schon früher Geiselnahme in JVA

Der heute 37-Jährige war wegen eines Sexualdeliktes zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach dem Vorfall in der Lübecker JVA wurde er in ein Gefängnis in Hamburg verlegt.

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Bereits in früheren Jahren war es in der JVA Lübeck zu Geiselnahmen gekommen. Am Heiligabend 2014 hatten vier Männer einen Justizvollzugsbeamten in ihre Gewalt gebracht, um ihre Flucht aus dem Gefängnis zu erzwingen.

Im Juli 1997 hatte ein Gefangener eine Sozialpädagogin mit einem selbstgebastelten Messer bedroht, um seine Flucht zu erzwingen. Das Ganze war damals unblutig beendet worden, als der Geiselnehmer mit der Frau das Gefängnis in einem präparierten Fluchtauto hatte verlassen wollen. (dpa/jek)

 

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