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Problemwolf zieht Leine: Wo Schafs-Killer GW1430m jetzt sein Unwesen treibt

Kiel –

Er sorgte vor Weihnachten für große Wut unter den Schafsbauern: Problemwolf GW1430m. Doch nun hat er Schleswig-Holstein Richtung Norden verlassen. 

Vor Weihnachten gab es in der Region Unruhe wegen des Wolfes – Schafhalter empfingen Jan Philipp Albrecht (Grüne) mit 18 toten Tieren und wütenden Beschimpfungen auf einer Kundgebung in Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen). Sie forderten den Abschuss des Tieres.

Schafs-Killer GW1430m verlässt Deutschland

Der Wolf GW1430m wird für mehrere Risse von Schafen in Dithmarschen verantwortlich gemacht. Nachdem Schäfer dort wolfssichere Schutzzäune errichteten, gingen die Wolfsrisse jedoch drastisch zurück. Laut Umweltministerium konnte bisher nur ein Wolfsriss hinter den Zäunen nachgewiesen werden.

Doch dieser Wolf wird vorerst kein Problem mehr darstellen. Das Tier hat Schleswig-Holstein den Rücken gekehrt und das Land verlassen. Er ist bereits der zweite Wolf, der das Bundesland laut Umweltministerium verlässt. Vor ihm wanderte der Wolf GW924m weiter nach Mecklenburg-Vorpommern. 

Umweltminister: Wolf ist aus Dithmarschen Richtung Norden gewandert

„Der Verlauf der Risse vor dem Jahreswechsel deutet darauf hin, dass sich der Wolf aus Dithmarschen in Richtung Norden bewegt und das Land verlassen hat“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Der bislang letzte Schafsriss im Land stamme vom 29. Dezember aus dem Bereich Gotteskoog kurz vor der dänischen Grenze. 

Albrecht wertet die Entwicklung als Erfolg des Wolfs-Managements. Die Schafe seien in Dithmarschen „inzwischen noch besser durch wolfsabweisende Zäune geschützt“ worden. „Werden diese Maßnahmen konsequent ergriffen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Wolf in solch einem Gebiet dauerhaft aufhält, weil ihm Rückzugs- und letztlich auch Beutemöglichkeiten fehlen.“ 

Schleswig-Holstein: 2 Millionen Euro gegen Wölfe

Er rechne jedoch damit, dass weiterhin Wölfe durch den Norden streifen werden. Um insbesondere Schafe vor Rissen zu schützen, stellt die Landesregierung in diesem Jahr zwei Millionen Euro für das Wolfs-Management bereit.

Unterdessen nimmt der „Waldkindergarten Christanslust“ seinen Betrieb in einem Wald in Dithmarschen wieder auf. Die Johanniter Unfallhilfe hatte die Betreuung der Kinder der Waldgruppe aus Besorgnis vor dem Wolf wenige Tage vor Weihnachten nach Burg verlegt. (vd)

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