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  • Foto: picture alliance/dpa

Ostfriesland winkt mit Geldscheinen: So will Niedersachsen Studenten anlocken

Emden –

Vielleicht ist Emden doch ganz nett? Das müssen sich die künftigen Erstsemester-Studenten jetzt überlegen. Ein gutes Argument ist vielleicht die Verdoppelung des Begrüßungsgeldes, das die Kommune jetzt jedem neuen Studenten auszahlen möchte.

Mit einem Gutschein im Wert von 200 Euro will Emden Studenten zur Anmeldung des Hauptwohnsitzes in der Kleinstadt in Ostfriesland bewegen. Damit verdoppelte die Kommune zu Jahresbeginn die 100 Euro Begrüßungsgeld, die zuvor bar an Erstsemester gezahlt worden waren, und erweiterte den Kreis der Berechtigten auch auf Zweit- und Drittsemester. Für die Stadt ist die Aktion, die vorerst bis Ende Juni befristet ist, laut einem Sprecher vor allem ein Instrument, mehr Einwohner zu bekommen. Denn je mehr Menschen mit Erstwohnsitz gemeldet sind, desto mehr Geld erhält die Stadt vom Land. Auch in Wolfsburg, Braunschweig oder Holzminden hoffen die Kommunen mit Begrüßungsgeschenken auf Zuwachs.

„Unser Hauptanliegen ist es, die Einwohnerzahl auf über 50 000 zu halten“, sagte der Sprecher in Emden anlässlich der Vorstellung der Aktion am Dienstag. Beim zuletzt verkündeten Stand Ende September 2019 lag die Einwohnerzahl bei 49 981. „Im Schnitt melden sich 350 bis 400 Studentinnen und Studenten pro Jahr“, so der Sprecher der Stadt.

Stadtgutscheine statt Bargeld

Zusätzlich erhoffe sich Emden eine Förderung der lokalen Wirtschaft. Studenten können den sogenannte Stadtgutschein dem Sprecher zufolge wie Bargeld in rund 60 Geschäften vorwiegend in der Innenstadt einlösen, darunter Bekleidungsläden, aber auch bei Friseuren oder in Restaurants. Die Hochschule Emden/Leer, an der unter anderem Betriebswirtschaft, Nautik oder Seeverkehr studiert werden kann, beteiligt sich daran: „Das ist ein Versuch, wieder mehr studentisches Leben in die Innenstadt zu bekommen“, so die Leiterin der Studienberatung, Birte Engelberts.

In Wolfsburg erhalten Studenten der Ostfalia 250 Euro Zuzugsprämie, wenn die Anmeldung zum Semesterbeginn erfolgt ist und der Hauptwohnsitz zwei Jahre nach Anmeldedatum noch besteht. Braunschweiger Studenten, die sich erstmalig mit Hauptwohnung anmelden, erwartet eine Zuzugsprämie in Höhe von 100 Euro. In Holzminden sind es sogar 300 Euro. „Das Begrüßungsgeld soll Studierenden die Entscheidung für Holzminden als Studienort und neue Heimatstadt er­leichtern“, heißt es auf der Webseite.

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In Hannover können sich die rund 50 000 Studenten, die einen Anteil von fast zehn Prozent der Einwohner ausmachen, die Rabattkarte „Hausmarke“ besorgen – seit 2013 unabhängig davon, ob sie ihren Hauptwohnsitz in die Landeshauptstadt verlegen oder nicht, wie eine Sprecherin mitteilte.

Wer nicht zu den rund 4700 Studenten der Hochschule gehört, wird in Emden nicht ganz so spendabel empfangen. „Ein Student hat ja einen ganz anderen finanziellen Background“, erklärte der Sprecher dazu. Für Nicht-Studenten gibt es ein Neubürgerhandbuch mit hilfreichen Adressen, Kulturtipps und einigen Vergünstigungen. (dpa/mdo)

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