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  • Foto: dpa

Nordsee: Versteckt im Watt: Wanderer machen sensationelle Entdeckung

Wattwandern an der Nordsee ist beliebt – und eine gute Gelegenheit, die Natur des Wattenmeers zu erkunden. Hin und wieder macht man dabei auch sensationelle Entdeckungen – wie jetzt eine Gruppe Wattwanderer, die auf dem Weg zur Nordseeinsel Baltrum war.

Die Wanderer entdeckten im Wattenmeer der Nordsee eine Spezies, die die sich dort eigentlich seit geraumer Zeit nicht mehr blicken lässt: einen Nagelrochen. In seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit in Ostfriesland habe er ein solches Tier zum ersten Mal gesehen, sagte Nationalpark-Wattführer Uilke van der Meer, der auch das Nationalparkhaus in Dornumersiel leitet. Nagelrochen (Raja clavata) gibt es im Wattenmeer laut Schutzstation Wattenmeer eigentlich seit etwa 1980 nicht mehr.

Nordsee Nagelrochen

Perfekt an den Wattboden der Nordsee angepasst: Diesen Nagelrochen entdeckten Wattwanderer auf dem Weg zur Insel Baltrum.

Foto:

picture alliance/dpa

Die Art sei lange Zeit mehr oder weniger die häufigste Rochenart in deutschen Gewässern gewesen, wurde allerdings durch jahrzehntelange intensive Befischung und Beifang stark dezimiert, erklärte Christoph Stransky vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven.

Nordsee: Bestand wird größer

„In der gesamten Nordsee sehen wir allerdings seit ungefähr 10 Jahren einen stetigen Anstieg des Bestands.“ Es sei durchaus möglich, dass der nun gefundene Nagelrochen ebenfalls ein Anzeichen zunehmender Bestandsgröße im deutschen Nordseebereich sei.

Die Teilnehmer der Wattwanderung von Neßmersiel nach Baltrum sahen den schwer erkennbaren Rochen im flachen Wasser auf dem Wattboden. Der Fisch habe sich bestens angepasst an den Untergrund bewegt, sagte Wattexperte van der Meer. Er mahnte an: „Nur durch die Einrichtung größerer fischereifreier Zonen als gezielte Schutzmaßnahme könnte der Nagelrochen, der erst mit acht Jahren geschlechtsreif wird, ins Watt zurückkehren.“

Nordsee: Wattenmeer war früher Kinderstube des Rochens

Laut den Umweltschützern vom WWF gehörte der Nagelrochen noch Anfang des 20. Jahrhunderts zu den häufigsten Rochenarten der europäischen Meere. Das Wattenmeer sei früher eine Kinderstube des Rochens gewesen, heißt es im Artenlexikon der Organisation im Internet.

Seinen Namen verdankt der Nagelrochen den zahlreichen charakteristischen Dornen auf der Körperoberseite. Um 1910 seien in Ostfriesland noch jährlich bis zu 18.000 Glatt- und Nagelrochen gefischt worden, heißt es von der Schutzstation.  (due/dpa) 

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