An Bahnübergang: Regionalzug erfasst Auto – Vater und Sohn (12) sterben
Beim Zusammenstoß zwischen einem Zug und einem Auto an einem beschrankten Bahnübergang im niedersächsischen Bad Zwischenahn sind zwei Menschen tödlich verletzt worden. Es handle sich um einen 12 Jahre alten Jungen und seinen 49-jährigen Vater, sagte ein Polizeisprecher. Die beiden saßen demnach in dem Auto. Die Strecke war bis Mittwochmorgen um fünf Uhr gesperrt.
Im Zug waren rund 240 Menschen. Der Lokführer, der noch eine Vollbremsung eingeleitet hatte, habe einen Schock erlitten, berichtete der Polizeisprecher. Zusätzlich hätten sich ein bis zwei Menschen mit leichten Verletzungen gemeldet. Über den Unfall hatten zunächst die „Nordwest-Zeitung“ und der Sender RTL berichtet.
Bad Zwischenahn: Einsatzkräfte nach Zugunglück
Das Unglück geschah am Dienstag gegen 12.15 an einem halbseitig beschrankten Bahnübergang im Ortsteil Kayhauserfeld. Der genaue Unfallhergang und die Position der Schranke – offen oder geschlossen – waren zunächst unklar. Bei einem halbseitig beschrankten Übergang kann eine geschlossene Schranke umfahren werden. Laut Polizei wurde das Auto nach dem Zusammenstoß mehrere hundert Meter mitgeschleift. Der Fahrer wurde dabei im Wagen eingeklemmt. Vater und Sohn seien noch vor Ort an ihren Verletzungen gestorben.
Neben der Polizei waren Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notfallseelsorge am Unfallort und kümmerten sich um die Menschen. In einem Feuerwehrhaus wurde Hilfe und Betreuung angeboten.
Feuerwehr evakuiert Zug
Betroffen war nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) ein Regionalexpress der Linie RE1, der auf einer Fahrt von Norddeich/Mole (Landkreis Aurich) nach Hannover war. Die Strecke wurde am frühen Mittwochmorgen gegen 5 Uhr wieder freigegeben. Die Bahn bittet Reisende allerdings weiterhin, ihre Verbindung vor Abfahrt zu prüfen. Auch die Straße im Ortsteil Kayhauserfeld war für den Verkehr gesperrt.
„Im Zug waren ein paar Leichtverletzte, bedingt durch die Bremsung“, sagte der stellvertretende Sprecher der Kreisfeuerwehr Ammerland, Jens Gerdes. Die Verletzten seien vom Rettungsdienst behandelt worden.
Der Einsatzort sei für die insgesamt rund 100 Rettungskräfte über eine Nebenstraße gut erreichbar gewesen, sagte Gerdes. „Wir haben erst versucht, eine Rettung durchzuführen“, sagte er. Für den Mann und den Jungen in dem Auto sei aber jede Hilfe zu spät gekommen. Sie starben am Unfallort. Die Feuerwehrleute hätten sich dann auf die Bergung sowie auf die Evakuierung des Zugs konzentriert. „Eineinhalb Stunden nach dem Unfall war der Zug komplett evakuiert.“
Drohnengruppe der Feuerwehr im Einsatz
„Das Feuerwehrhaus ist hier gleich nebenan“, sagte Gerdes. Dort seien alle Reisenden gesammelt, mit Getränken versorgt und Daten erfasst worden. Die Bahn sollte den Weitertransport mit Bussen oder Taxen organisieren.
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Neben einem Rettungshubschrauber war auch eine Drohnengruppe der Feuerwehr im Einsatz. So sollte der Unfall für die Polizei dokumentiert werden. (dpa/mp)
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Versions dieses Artikels haben wir das Alter des Kindes mit 13 Jahren benannt. Mittlerweile hat die Polizei ihre Angaben korrigiert.
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