Anwesen mit Fluss und Uralt-Bäumen: Dieser Hamburger hat ein Schloss gekauft
Wer das mächtige gußeiserne Tor von Schloss Holdenstedt durchschreitet, der taucht ein in eine andere Welt. Das fast 300 Jahre alte Barockschloss am südlichen Stadtand von Uelzen ist eingebettet in einen 18.000 Quadratmeter großen Park mit uralten Bäumen, durch den sich das Heideflüsschen Hardau schlängelt. Nun ist ein Hamburger angetreten, das romantische Anwesen zu sanieren und aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Was hat er damit vor?
Wer das mächtige gußeiserne Tor von Schloss Holdenstedt durchschreitet, der taucht ein in eine andere Welt. Das fast 300 Jahre alte Barockschloss am südlichen Stadtand von Uelzen ist eingebettet in einen 18.000 Quadratmeter großen Park mit uralten Bäumen, durch den sich das Heideflüsschen Hardau schlängelt. Nun ist ein Hamburger angetreten, das romantische Anwesen zu sanieren und aus dem Dornröschenschlaf zu holen.
„Schauen Sie nur, die herrlichen Holzbalken, und hier der Stuck, der stammt von italienischen Meistern.“ Thies Boysen gerät ins Schwärmen, als er die MOPO-Reporter durch sein Schloss führt.
Hamburger kaufte Schloss Holdenstedt
Der gebürtige Nienstedtener leitet in der Hansestadt das Unternehmen „Medaceum“, das Senioren-Wohnungen in Norddeutschland baut – und genau die sollen neben dem etwas in die Jahre gekommenen Schloss Holdenstedt auch entstehen.

Aber bevor wir uns hier mit der Zukunft befassen, erst einmal ein Rückblick weit ins Mittelalter hinein. Im Jahr 1191 wurde schon eine Burg erwähnt, die sich am heutigen Standort des Schlosses befand. Sie war dann jahrhundertelang Stammsitz der „Edelfreien von Boldensele“. 1572 starben diese Mannen aus, und der Besitz fiel an das uradlige Geschlecht derer von der Wense.
Schwere Schäden im Dreißigjährigen Krieg
Die schleiften die mittelalterliche Burg und errichteten auf den Fundamenten ein Wasserschloss, das um das Jahr 1600 fertiggestellt war. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) entstanden schwere Schäden. Christian Ludwig von der Wense, immerhin Hofmarschall des preußischen Königs Friedrich I., baute sich daher ab 1702 das heutige Barockschloss. Es wurde später etwas schlichter umgebaut und blieb noch bis 1977 in Familienbesitz.

1983 kaufte die Stadt Uelzen das etwas heruntergekommene Anwesen und machte es zum Treffpunkt ihrer Bürger, es gab Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen. Auch ein Museum wurde eröffnet und der Heimatverein des Kreises Uelzen zog ein. Doch der Stadt wurde der Unterhalt des Schlosses auf die Dauer wohl zu teuer: 2019 erwarb der heutige Eigentümer Thies Boysen das Bauwerk.

Seitdem ist die aufwendige und teure Sanierung weit vorangeschritten. Der Hamburger hofft nun, das Schloss im kommenden Jahr wieder zu einem Ort der kulturellen Begegnung für die Region Uelzen zu machen.
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Gleichzeitig will er auf dem riesigen Grundstück zwei kleinere Neubauten mit etwa 20 Senioren-Wohnungen errichten. Seine Devise: Schöner als im Holdenstedter Schlosspark am Ufer der munter plätschernden Hardau kann man seinen Lebensabend kaum verbringen.