Das VW-Logo steht auf dem Markenhochhaus im Volkswagen Stammwerk.
  • Seit Jahren hat die Kernmarke Volkswagen mit hohen Kosten zu kämpfen. Nun spitzt sich die Lage zu. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

VW macht Sparvorschlag: Jubiläums-Boni könnten wegfallen

Der Volkswagen-Vorstand will bei den Tarifverhandlungen einen Sparkurs durchsetzen. Dabei steht auch eine besondere Form der Anerkennung für treue Beschäftigte zur Debatte.

Volkswagen hat bei den laufenden Tarifverhandlungen auch den Wegfall von Bonuszahlungen an langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Spiel gebracht. So sollen unter anderem die Jubiläumsgratifikationen wegfallen. „Wir haben diesen Vorschlag gemacht“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Nach Angaben des Betriebsrats stehen Tausende von VW-Beschäftigten kurz vor den Jubiläums-Prämien, die der Vorstand nun streichen will. Zuvor hatten der „Business Insider“ und das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet.

Nach dem derzeitigen Tarifvertrag wird für die 25-jährige Werkszugehörigkeit das 1,45-fache eines Monatsverdienstes und für eine 35-jährige Zugehörigkeit das 2,90-fache eines Monatsverdienstes als zusätzlicher Einmalbetrag brutto ausgezahlt.


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Tausende VW-Mitarbeiter hätten Anspruch auf Bonuszahlungen

Wie aus Betriebsratskreisen verlautete, standen bei VW mit Stand 31. März 2024 knapp 6000 Beschäftigte kurz vor den relevanten Jubiläen: Demzufolge waren knapp 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 24 Jahre im Unternehmen und rund 4000 Beschäftigte 34 Jahre. Einige von ihnen könnten bereits die Sonderzahlungen bekommen haben – so sei der September ein traditioneller Einstellungsmonat wegen des Ausbildungsbeginns am 1. September.

Aber auch die Zahl der Mitarbeiter, die 23 oder 33 Jahre im Unternehmen sind, ist hoch – in Betriebsratskreisen rechnet man mit 5000 bis 6000 VW-Beschäftigten, die knapp vor den Jubiläumszahlungen stehen. Nehme man Beschäftigte hinzu, die nur noch zwei oder weniger Jahre auf ein Jubiläum warten, seien mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.

Volkswagen-Vorstand will Sparkurs durchsetzen

Volkswagen will bei den Tarifverhandlungen einen Sparkurs durchsetzen und unter anderem die Tariflöhne um zehn Prozent senken. Das Management sieht die Wettbewerbsfähigkeit des Autobauers gefährdet. Im September hatte das Unternehmen die seit mehr als 30 Jahre geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Von Mitte kommenden Jahres an wären betriebsbedingte Kündigungen möglich. Auch Werksschließungen hatte Volkswagen in den Raum gestellt, aber ohne bereits eine konkrete Zahl oder Standorte zu nennen.

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VW beschäftigt in Deutschland rund 120.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Wolfsburg. Insgesamt betreibt die Marke VW in Deutschland zehn Werke, davon sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eines im nordhessischen Baunatal. (dpa/mp)

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