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Reichsbürger vor Landgericht Oldenburg
  • Der Reichsbürger musste sich vergangenes Jahr vor dem Landgericht Oldenburg verantworten. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

„Todesurteile“ via Telegram: Reichsbürger stirbt in Psychiatrie

Er soll Todesurteile auf Telegram verschickt und zu Straftaten aufgerufen haben. Nach einem Prozess im vergangenen Jahr, wurde ein Reichsbürger aus Niedersachen in einer psychiatrischen Klinik in Moringen (Landkreis Northeim) untergebracht. Dort ist der 55-Jährige jetzt gestorben.

Ein 55 Jahre alter Mann, der nach einem Prozess in einer psychiatrischen Klinik untergebracht wurde, ist gestorben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Göttingen auf Nachfrage. Der Mann starb der Behörde zufolge bereits am 18. März dieses Jahres im Maßregelvollzugszentrum Moringen (Landkreis Northeim) eines natürlichen Todes. Zunächst hatten die „Nordwest-Zeitung“ und die „Oldenburgische Volkszeitung“ berichtet.

Reichsbürger sprach Todesurteile gegen vermeintliche Gegner aus

Unter anderem wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten stand der Mann aus dem Landkreis Ammerland im August und September 2022 vor dem Landgericht Oldenburg. Er soll angebliche Todesurteile über den Sofortnachrichtendienst Telegram verschickt haben. Das Gericht sprach den Mann frei. Er sei schuldunfähig, weil er im Wahn gehandelt habe. Weil das Gericht ihn als gefährlich für die Allgemeinheit einstufte, kam er in die Klinik.

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Bei dem Mann handelte es sich mutmaßlich um einen sogenannten Reichsbürger. Nach Einschätzung eines Gutachters machte er sich deren Positionen zu eigen. Er selbst bezeichnete sich als einen „Commander“ von SHAEF. Einer Veröffentlichung des hessischen Verfassungsschutzes nach stellte SHAEF das Oberkommando der alliierten Streitkräfte in Nordwest- und Mitteleuropa während des Zweiten Weltkrieges dar, das im Juli 1945 aufgelöst wurde. Der Mann wies vor Gericht zurück, dass er ein sogenannter Reichsbürger sei. (dpa/mp)

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