• Foto: dpa (Symbolbild)

Städtische Kita Hannover: Erzieher gehört möglicherweise zu rechter Bande

Landkreis Hannover –

Am vergangenen Dienstag enthüllte eine anonyme Gruppe auf der linken Plattform „Indymedia“ eine neue Neonazi-Gruppe, die im Raum Hannover ihr Unwesen treiben soll: Die „Calenberger Bande“. Jetzt stellte sich heraus: das mutmaßliche Mitglied Frank L. arbeitet in einer städtischen Kita in Misburg-Süd.

Die Stadt Hannover zieht jetzt erste Konsequenzen aus der Enthüllung der neuen, mutmaßlichen Neonazi-Gruppe. Der Grund des schnellen Handelns ist nach Angaben der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) die Tätigkeit des mutmaßlichen Mitglieds Frank L. in einer städtischen Kita.

Hannover: Mutmaßlicher Nazi arbeitet in Kita

„Er ist dort derzeit nicht im Einsatz“, teilte der Sprecher Dennis Dix auf HAZ-Anfrage mit. Die linken Enthüller der Bande hatten am vergangenen Dienstag einen Zettel in der betroffenen Kita aufgehängt und die möglichen Machenschaften des Erziehers aufgelistet.

„Die Leitung informiert die Eltern darüber, dass der Aushang an die Polizei weitergegeben wurde und diese ermittelt“, sagte Dix der HAZ. Weitere Aussagen konnte er zu einem laufenden Verfahren nicht geben.

Auf „Indymedia“ warnen die Verfasser vor der Neonazi-Gruppe „Calenberg Bande“

Auf der linken Plattform „Indymedia“ warnen die Verfasser vor momentan sechs Mitgliedern der „Calenberg Bande“. Zwei aus der Riege sind bereits bekannt: Patrick K. und Daniel B. sind seit einiger Zeit in der rechtsradikalen Szene aktiv.

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Beide waren ebenfalls Mitglieder der mittlerweile verbotenen Neonazi-Gruppe „Besseres Hannover“. K. machte auch nach dem Verbot weiter und attackierte unter anderem den grünen Bundestagsabgeordneten Sven-Christian Kindler. so die HAZ.

Hannover: Neonazi-Bande wirbt an Gesamtschule in Ronnenberg

Nach Angaben der anonymen Gruppe auf „Indymedia“ agiert die „Calenberg Bande“ bislang nicht öffentlich. Sie würden aus strategischen Gründen nicht an Demonstrationen teilnehmen, sondern unter anderem interne Fortbildungen und gemeinsame Ausflüge mit Bezug auf nationalsozialistischen Themen durchführen.

Rund um die Marie Curie Gesamtschule Ronnenberg im Landkreis Hannover sollen bereits Flyer mit dem Slogan „Achtet das Volk“ aufgetaucht sein. Auf den Flyern ruft die Bande vor allem junge Nationalisten und Linksgegner dazu auf, über eine Mailadresse Kontakt mit ihnen aufzunehmen, schreibt die anonyme Gruppe auf „Indymedia“. (sr)

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