x
x
x
Vater steht Kleinkind in Intensivstation einer Kinderklinik bei
  • Auch die Versorgung von Kinderkliniken und Intensivstationen sind von knappen Kassen betroht.
  • Foto: (c) dpa

Sorge um Kliniken: Großstädte schlagen Alarm

Den kommunalen Kliniken geht überall das Geld aus. Bei gleichem Leistungsumfang wie Uni-Kliniken, werden diese aber nicht von den Landeshaushalten finanziell abgesichert. Fehlt den Kommunen das Geld, müssen am Ende Kliniken schließen. Das gefährde die medizinische Versorgung.

In der Diskussion um eine große Krankenhausreform in Deutschland haben 19 Oberbürgermeister starke Existenzängste um ihre Kliniken vorgetragen. „Wir sind in tiefer Sorge um die Zukunftsfähigkeit unserer kommunal getragenen und finanzierten Kliniken der Maximalversorgung”, heißt es in einem Schreiben an die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Sollten nicht sehr bald grundlegend veränderte Rahmenbedingungen beschlossen werden, stehe der Bestand der Kliniken auf dem Spiel, steht in dem gemeinsamen Brief vom 1. März.

Knappe Kassen gefährden regionale Daseinsvorsorge

„Krankenhäuser der Maximalversorgung sind das Rückgrat der stationären medizinischen Versorgung in Deutschland”, schreiben die Stadtoberhäupter. Die chronische Unterfinanzierung müsse enden, damit die Häuser weiter ihren Beitrag zur regionalen Daseinsvorsorge erbringen könnten, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD), in dessen Stadt der bundesweite Appell initiiert wurde. Anlass seien die seit Jahren kritische Krankenhausfinanzierung und die aktuellen Bund-Länder-Gespräche für Reformen.

Die Krankenhauslandschaft in Deutschland soll nach dem Willen von Bund und Ländern grundlegend umgestaltet werden. Im Mai 2022 nahm eine „Regierungskommission Krankenhaus” ihre Arbeit auf, um notwendige Reformen anzugehen. Die Gesetzespläne sollen darauf zielen, das Kliniknetz in drei Versorgungsstufen einzuordnen und entsprechend zu finanzieren – von der wohnortnahen Grundversorgung über eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern wie Universitätskliniken.

Das könnte Sie auch interessieren: Ringen um Hamburger Krankenhaus: Verkauf kurz vor dem Abschluss?

Die Oberbürgermeister aus fast allen Bundesländern fordern eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung ihrer Krankenhäuser. Diese hätten ein weitgehend identisches Leistungsprofil wie Uni-Kliniken, deren Existenz aber über die Landeshaushalte gesichert werde. Die teils dreistelligen Millionendefizite der Maximalversorger hingegen gingen zu Lasten der oft hochgradig belasteten städtischen Haushalte. Zudem fordern die OBs auch eine kurzfristige Reaktion auf die massiv gestiegenen Energiekosten. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp