Ist die A26 schuld? Historische Wassermühle und Fischer haben kein Wasser mehr!
Es klapperte die Mühle am rauschenden Bach, klipp-klapp: Fast 350 Jahre lang floss Wasser über das Mühlrad der historischen Wassermühle in Ovelgönne (Buxtehude), doch jetzt ist es plötzlich versiegt. Auch der Mühlenteich führt viel weniger Wasser und umliegende Fischteiche fallen trocken. Selbst der Stadt Buxtehude ist der Wasserschwund ein Rätsel, doch der Mühlenverein hat einen brisanten Verdacht – und der hat mit einem riesigen Loch in der Nähe der Mühle zu tun.
Es klapperte die Mühle am rauschenden Bach, klipp-klapp: Fast 350 Jahre lang floss Wasser über das Mühlrad der historischen Wassermühle in Ovelgönne (Buxtehude), doch jetzt ist es plötzlich versiegt. Auch der Mühlenteich führt viel weniger Wasser und umliegende Fischteiche fallen trocken. Selbst der Stadt Buxtehude ist der Wasserschwund ein Rätsel, doch der Mühlenverein hat einen brisanten Verdacht – und der hat mit einem riesigen Loch in der Nähe der Mühle zu tun.
Aus der Luft oder über Google Maps ist er hervorragend zu erkennen: Ein gewaltiger See nordwestlich von Ovelgönne, dort wo vor zehn Jahren einfach nur Felder waren. Er umfasst etwa 30 Hektar und entstand, als dort für den Bau der A26 zwischen Stade und Hamburg ab 2016 gewaltige Mengen Sand abgebaut wurden. Aus der Grube wurden jahrelang jede Woche 20.000 Kubikmeter Sand-Wasser-Gemisch über Rohrleitungen zur Baustelle transportiert. Mittlerweile ist der Sandabbau dort beendet.

Im Mühlenverein hat man den Verdacht, dass nun das ganze Wasser aus der Region in diesen gewaltigen See geflossen ist und daher der Mühlenteich immer trockener wird. Einem Nachbarn geht es ähnlich, er musste schon seine Fischteiche aufgeben. Der Grundwasserspiegel ist offenbar sehr niedrig.
Wassermühle Ovelgönne: Kein Wasser wegen der A26?
„Wir konnten hier zuletzt 2018 Getreide in der Mühle mahlen“, erzählt Otto Hadler vom Mühlenverein. Seitdem gebe es nicht mehr genug Wasser, um das historische Mühlrad anzutreiben. „Bis dahin haben wir sechsmal im Jahr solche Aktionstage gehabt“, erinnert er sich. Mittlerweile sei der Teich so flach, dass man an einigen Stellen die Flossen von Fischen sehen könne.

Dabei waren die Mühlentage immer sehr beliebt. Mittlerweile backen die Vereinsmitglieder zwar noch mehrfach im Jahr Butterkuchen im historischen Holzofen in einem Nebengebäude. Er wird dann auch in der Wassermühle und drumherum auf Bänken verspeist. Auch als Trauzimmer wird die winzige Mühle noch genutzt und für Musikabende. Aber das historische Mühlrad steht leider still.
Das könnte Sie auch interessieren: Deshalb soll Bergedorf und Co. möglichst viele Nutrias schießen
Bei der zuständigen Stadt Buxtehude ist man ratlos und kann sich nicht erklären, warum der Mühlenteich immer weniger Wasser führt. Aber ob das am A26-Loch liegt? Dazu wollte sich ein Sprecher nicht äußern, es gebe dazu keine Untersuchungen. Der Mühlenteich ist in Privatbesitz.
Aber eine gute Nachricht hat der Stadtsprecher: Im nächsten Jahr bekommt die Mühle einen Motor. Dann kann endlich wieder Mehl bei Vorführungen gemahlen werden. Allerdings klappert das malerische Wasserrad dann trotzdem nicht wieder, denn der Motor treibt nur den Mühlstein an.