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  • Foto: Screenshot Twitter

Proteste gegen Edeka: Wegen Werbeplakats mit Otto Waalkes: Bauern stocksauer

Wiefelstede –

Treckerblockade gegen Handelskette – Landwirte demonstrieren nahe Oldenburg und zeigen: Eine Edeka-Werbeaktion hat ihnen absolut nicht geschmeckt. Niedersachsens CDU-Landtagsfraktionschef Toepffer hat eine klare Meinung dazu. Mittlerweile hat sich auch Edeka geäußert.

Eine Edeka-Plakatwerbung hat die Bauern wütend gemacht: Vor einem Großlager der Handelskette in der Nähe von Oldenburg haben Landwirte mit etwa 200 Traktoren demonstriert. Sie blockierten die Zufahrtsstraßen zu dem Lager in Wiefelstede im Landkreis Ammerland, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Anlass für den Ärger der Bauern war nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ein Werbeplakat, auf dem der Komiker Otto Waalkes zum 100-jährigen Bestehen der Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover mit dem Spruch „Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten“ wirbt. 

Die Werbung stehe in krassem Widerspruch zu der Aussage, dass Lebensmittel eine höhere Wertschätzung verdient haben, sagte eine Sprecherin des Landvolks. Die Werbung passe „in keiner Weise zu der Aussage „Wir lieben Lebensmittel““. Es handelte sich nach Angaben der Landvolk-Sprecherin um eine spontane Demo. Zu Zwischenfällen kam es laut Polizei nicht. Die Proteste dauerten vom späten Sonntagabend bis etwa 4 Uhr am Montagmorgen.

Edeka spricht von „Missverständnis“

Edeka sprach am Montagnachmittag von einem „Missverständnis“: Mit dem Slogan „Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten“ seien nicht die Lebensmittel gemeint, sondern der Ort Essen (Oldenburg).

„Darüber hinaus gehen die angekündigten Preisreduzierungen der Produkte nicht zu Lasten der Landwirte, sondern werden ausschließlich von der Großhandlung getragen“, teilte Edeka Minden-Hannover am Montag mit. „Es war nie unsere Absicht, mit unserer Kampagne Landwirte und Erzeuger zu verärgern.“ 

CDU-Landtagsfraktionschef bezeichnet Kampagne als „beschämend“

Viele Bauern protestieren seit Monaten gegen eine geplante Verschärfung der Düngeregeln. Sie fürchten geringere Erträge. Die EU-Kommission hatte im Sommer an die Bundesregierung appelliert, mehr gegen die Verunreinigung des Grundwassers durch zu viel Dünger zu unternehmen. Gelingt das nicht, drohen Deutschland Geldstrafen in Millionenhöhe.

Video: Trecker-Demo in Hamburg

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Niedersachsens CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer kritisierte die Kampagne als „beschämend“. Lebensmittel hätten einen Preis verdient, der ihren Wert widerspiegele und den Landwirten ein vernünftiges Auskommen sichere.“ Toepffer sagte: „Die Kampagne von Edeka ist beschämend und zeigt, dass der Konzern es nicht verstanden hat.“ (dpa/gst)

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