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Passagiere und Fahrzeuge verlassen bei der Ankunft die neuen Fähre „Greenferry I“.
  • Nach nur neun Monaten muss die „Greenferry I“ den Betrieb zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel einstellen. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Sina Schuldt

Pleite nach nur neun Monaten: Elbfähre muss Betrieb einstellen

Der nächste Versuch einer Elbfähre zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven ist gescheitert. Die Betreiber gaben das Aus der „Greenferry I“ am Mittwoch bekannt. Beantragte Corona-Härtefallhilfen waren nicht bewilligt worden. Das Schiff soll nun wieder nach Norwegen gebracht werden.

Aus für die Elbfähre Cuxhaven-Brunsbüttel: Ein dreiviertel Jahr nach dem Start geben die Betreiber auf. Die Fähre stellte am Mittwoch den Betrieb ein, wie der Geschäftsführer der Elbferry GmbH & Co. KG, Heinrich Ahlers, mitteilte. Ende November hatte das Unternehmen wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Cuxhaven Insolvenzantrag gestellt.

Keine Hoffnung mehr für Elbfähre ab Cuxhaven

Zuvor waren die im Juni von den Betreibern beantragten Corona-Härtefallhilfen von 800.000 Euro abgelehnt worden. Ein Widerspruch sei von der Härtefallkommission des Landes Schleswig-Holstein inzwischen ebenfalls abschlägig beschieden worden, sagte Ahlers.


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Es gebe keine Hoffnung mehr, eine Fortführung des Fährbetriebs sei betriebswirtschaftlich nicht mehr vertretbar, sagte Ahlers. Er sei enttäuscht vom Land. Die gecharterte Fähre werde nun wieder an den norwegischen Eigentümer zurückgebracht.

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Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD) zeigte sich betroffen: „Das Einstellen der Fährlinie ist für Cuxhaven ein Schlag ins Gesicht“, sagte er. Für ihn sei es „vollkommen unverständlich, dass die Coronahilfen aus Schleswig-Holstein nicht gezahlt werden“. Für ihn stehe fest, dass die Pandemie erheblich dazu beigetragen habe, dass das Fahrgast- und Transportaufkommen nicht so ausgefallen sei wie erhofft.

Die Fähre „Greenferry I“ hatte am 1. März, mitten im Lockdown, den Fährbetrieb aufgenommen. Sie fuhr zwischen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Cuxhaven in Niedersachsen täglich im Drei-Stunden-Takt. Auf der 130 Meter langen, mit Flüssigerdgas betriebenen Fähre hatten 150 Autos, 28 Lastwagen sowie 600 Personen Platz.

Elbfähre zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel scheiterte mehrfach

Es war nicht der erste Versuch einer Querung an der Elbmündung: Die letzten beiden waren ebenfalls nach kurzer Zeit gescheitert, zuletzt war der Fährbetrieb Ende 2017 eingestellt worden. Auch von 1999 bis 2001 pendelte eine Fähre zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel.

Geschäftsführer Ahlers hatte nach dem Insolvenzantrag gesagt, der Betrieb sei Ende 2020 geplant worden. Damals sei nicht abzusehen gewesen, dass im Frühjahr 2021 wegen der Corona-Pandemie keine volle Auslastung auf der Fähre möglich sein würde. (dpa/mp)

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