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  • Foto: picture alliance/dpa

Nach Drohmail: Schwerbewaffnete Polizisten stürmen Gymnasium

Göttingen –

Nach dem Anschlag von Hanau und dem Vorfall in Volkmarsen sind die Behörden alarmiert. In Göttingen wurde nach einer anonymen Anschlagsdrohung am Dienstag eine Schule abgesperrt – doch schon am Vormittag gab Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius „Entwarnung“.

Nach einer anonymen Drohmail sind zwei Standorte eines Göttinger Gymnasiums am Dienstag vor Schulbeginn abgeriegelt worden. Der Schulbetrieb falle aus, teilte die Polizei mit. Schwerbewaffnete Polizisten durchsuchten die Gebäude mit Spürhunden. Am Vormittag schätzte die Polizei laut Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius die Gefährdungslage nur noch „am unteren Level“ ein. „Von daher kann ich Entwarnung geben“, sagte der SPD-Politiker in einer knappen Erklärung im Landtag. „Es gab heute Nacht per Mail die Androhung eines Anschlags“, hatte Pistorius die Abgeordneten, die in dieser Woche tagen, zuvor informiert.

Kein Schüler im Hainberg-Gymnasium

Die Mail richte sich explizit gegen das Hainberg-Gymnasium, twitterte die Polizei Göttingen: „Hinweise auf weitere gefährdete Schulen liegen uns nicht vor.“ Die Schüler des Hainberg-Gymnasiums wurden vor dem Schulgebäude über den Unterrichtsausfall informiert. „Wir sind gar nicht erst ins Gebäude gelassen worden. Wir wurden sofort wieder nach Hause geschickt“, sagte ein Schüler. Einige besorgte Passanten fragten die Polizisten, was los sei – die Beamten verwiesen auf die Pressestelle.

Strafrechtliche Verfolgung mit Freiheitsstrafe

Einzelheiten wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht nennen. Sie gab am Morgen weder den Inhalt noch den Empfänger der in der Nacht eingegangenen Drohmail bekannt. Sollte der Urheber der Mail ermittelt werden, droht ihm eine strafrechtliche Verfolgung mit Geld- und Freiheitsstrafe. Auch müssen die Verursacher in solchen Fällen damit rechnen, dass sie für die Einsatzkosten aufkommen müssen.

Die beiden betroffenen Gebäude des Hainberg-Gymnasiums liegen in der Immanuel-Kant-Straße und im Friedländer Weg. Nach Angaben der Internetseite der Schule werden an dem Gymnasium rund 1200 Schülerinnen und Schüler von etwa 130 Lehrkräften unterrichtet.

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Nach dem Anschlag von Hanau hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) höhere Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland angekündigt. Im hessischen Volkmarsen, das etwa 80 Kilometer von Göttingen entfernt liegt, war ein Mann tags zuvor beim Rosenmontagszug mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Dabei wurden 52 Menschen verletzt, darunter viele Kinder. (dpa)

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