Kuriose Patchworkfamilie: Kuhherde zieht Schweinchen „Frieda“ groß
Ein kleiner Wildschwein-Frischling verlor den Anschluss zu seiner eigenen Herde und irrte allein durch den Wald – bis eine Kuhherde es liebevoll aufnahm.
Eine Kuhherde im Landkreis Holzminden ist seit Kurzem um ein ungewöhnliches Mitglied reicher: Wildschwein-Frischling Frieda hat sich den Kühen angeschlossen. Vor etwa drei Wochen habe er das kleine Schweinchen beim morgendlichen Füttern entdeckt, sagte Landwirt Friedrich Stapel. „Mit einem Mal habe ich gesehen: Da hinten läuft doch etwas Kleines hinterher.“ Inzwischen sei das Jungtier eine echte Attraktion in der Gemeinde Brevörde.
Wildschwein „Frieda“, die ihren Namen von Kindern aus dem Ort bekommen hat, sei bereits richtig in die Herde integriert, sagte Stapel. Eine Kuh kümmere sich besonders fürsorglich um das Jungtier. Der örtliche Jäger sei bereits informiert, das Tier nicht abzuschießen. Als Bauer wisse er zwar, dass Wildschweine großen Schaden anrichten könnten, so der 66-Jährige. „Aber das ist ja eine ganz andere Nummer – also wer da nicht weich wird, ist selber schuld.“
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Derzeit grast „Frieda“ zusammen mit den Kühen auf einer Wiese in der Nähe eines Wanderweges an der Weser. Sie habe wohl den Anschluss zu ihren Artgenossen verloren, als die den Fluss durchquerten, vermutet der Bauer. Spaziergänger seien ganz begeistert von dem kleinen Tier. Im Winter komme das Wildschweinchen dann vermutlich mit den Mutterkühen in den Stall. Stapel meint: „Es jetzt alleine zu lassen, wäre ja auch unfair.“ (mp/dpa)