Mehrere Silbermünzen aus der römischen Kaiserzeit liegen auf einem Tisch
  • Die Denare aus der römischen Kaiserzeit wurden in Ostfriesland gefunden – wie sie dort hingelangten ist unklar.
  • Foto: dpa | Hauke-Christian Dittrich

„Kleine Sensation“: antike Münzen gefunden – der Ort überrascht

Archäologen und Hobby-Sondengänger haben im ostfriesischen Aurich einen bedeutenden Fund von 96 römischen Silbermünzen aus dem 1. und 2. Jahrhundert der Öffentlichkeit präsentiert. Ostfriesland lag außerhalb des römischen Reichs. Wie sind die Münzen dorthin gelangt?

Die Sondengänger hatten die Denare aus der römischen Kaiserzeit im Frühjahr 2021 in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Forschungsinstitut der Ostfriesischen Landschaft in Aurich nach monatelanger Suche auf einem Acker bei Filsum (Kreis Leer) entdeckt. „Das ist tatsächlich eine kleine Sensation, weil noch nie so viele römische Münzen in den letzten 100 Jahren hier gefunden worden sind“, sagte der Präsident der Ostfriesischen Landschaft, Rico Mecklenburg, am Dienstag.

Münzen könnten von Söldnern stammen

Die Münzen stammen den Experten zufolge aus dem 1. und 2. Jahrhundert. Darauf deuten die Abbildungen römischer Kaiser. Die jüngste Münze ist ein Denar mit dem Bild des Kaisers Septimus Severus (193-211). Die Münze ist wie die meisten anderen Funde nicht besonders gut erhalten, aber laut den Experten eindeutig zuweisbar.

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Niedersachsen und Ostfriesland lagen außerhalb der Grenzen des römischen Reiches. Wie die Münzen nach Ostfriesland kamen, ist nicht mehr nachvollziehbar. „Dafür gibt es verschiedene Theorien“, sagte der Leiter der Archäologischen Forschungsstelle, Jan Kegler. Denkbar sei etwa, dass die Münzen mitgebrachter Sold von Söldnern von der römischen Grenze gewesen sein könnten. Die Münzen könnten aber auch mit dem Tausch von Waren nach Ostfriesland gekommen sein, hieß es.

Der Schatz soll bald in einer Ausstellung der Öffentlichkeit gezeigt werden. Den materiellen Wert schätzen die Experten auf mehrere Tausend Euro. Größer sei der Wert für die Archäologie und die Geschichtsschreibung zu bemessen, sagte Kegler. (dpa)

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