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Goldschakal
  • Goldschakale werden auch im Norden immer häufiger gesichtet (Archivbild)
  • Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Stephen Midgley

Immer mehr Goldschakale im Norden

Goldschakale wurden zuletzt immer wieder in Niedersachsen gesichtet. Bisher handelt es sich laut der Landesjägerschaft nur um Einzelfälle, wie Experte Raoul Reding sagte. Doch könnte die Art zu einer Gefahr für Menschen oder Tiere werden?

Da die Tiere häufig versteckt leben und leicht mit Wölfen und Füchsen verwechselt werden können, sei die genaue Zahl der Tiere unklar, erklärte Reding. Die Schakale würden zudem nicht offiziell beobachtet. Sie werden nur erfasst, wenn sie Menschen aus der Bevölkerung auffallen.

18 Mal war das seit 2015 der Fall, zuletzt am 31. Januar in der Grafschaft Bentheim. Zu Sichtungen kam es bisher in vielen Teilen des Bundeslandes – etwa im Solling oder bei Bad Bentheim, Cuxhaven und Hannover. Auch in anderen Bundesländern wie Hessen und Sachsen-Anhalt wurde die Art kürzlich nachgewiesen. Der bisher einzige dokumentierte Fall eines neugeborenen Tieres in Niedersachsen war 2022 in Uelzen.

Goldschakale könnten für Nutztiere gefährlich werden

Die Gefahr für den Menschen schätzt Reding gering ein. Sie könnten aber durchaus eine Gefahr für Nutztiere wie Schafe darstellen. Zwar gebe es hierzulande noch nicht viel Erfahrung mit dem Tier, doch vermutlich geht von den Schakalen eine viel geringere Gefahr aus als von Wölfen, meinte Reding. Wolfsschutzzäune dürften demnach auch gegen die Goldschakale ausreichend sein.

Die Tiere hätten bis auf die Fellfarbe und den kurzen Schwanz auch mehr mit Füchsen als mit Wölfen gemeinsam. Sie sind allerdings etwas größer und kompakter als Füchse. Sie leben in der Regel als Paare zusammen und besetzen feste Territorien von etwa drei Quadratkilometern. Goldschakale ernähren sich überwiegend von Insekten, Nagetieren, Vögeln und Amphibien.

Goldschakale leben seit fast 30 Jahren in Deutschland

Der erste Goldschakal in Deutschland wurde 1997 in Brandenburg nachgewiesen. Sie sind ursprünglich aus Südost-Europa eingewandert. Mittlerweile ist die Art bis nach Skandinavien vorgedrungen.

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Eine Gefahr könnten die Tiere für andere Wildtierarten darstellen, die ohnehin bereits durch die hiesige Kulturlandschaft bedroht sind. Für Rebhühner und Kiebitze käme mit dem Goldschakal ein weiterer Fressfeind hinzu, erklärte Reding. Weil die Schakale ihr Essverhalten stark anpassen können, könnten sie zudem praktisch überall vorkommen. Bejagt werden darf die Art derzeit aber nicht. Seit Mai 2022 gilt eine ganzjährige Schonzeit für Goldschakale. (dpa/mp)

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