Mountainbiker sorgen in Naturschutzgebieten immer wieder für Ärger – wie beispielsweise hier in der Fischbeker Heide.
  • Mountainbiker sorgen in Naturschutzgebieten immer wieder für Ärger – wie beispielsweise hier in der Fischbeker Heide.
  • Foto: Bettina Blumenthal

Im Naturschutzgebiet: Was tun gegen rücksichtslose Mountainbiker?

Mit Vollgas geht es durch den Wald – ohne Rücksicht auf Verluste. In vielen Bereich im Landkreis Harburg (Niedersachsen) und in der Heide sorgen rücksichtslose Mountainbiker für große Aufregung: Nicht nur die Waldwege gehen kaputt, sondern auch die Tiere werden gestört. Dagegen wird jetzt vorgegangen.

Sie sind schnell, leise und nehmen immer weniger Rücksicht auf die Natur: Das Problem mit einigen Mountainbikern in Naturschutzgebieten ist nicht neu, spitzt sich aber immer mehr zu. Vom öffentlichen Weg geht es oft direkt querwaldein und die Tiere, die Ruhe vor den Spaziergängern brauchen, werden aufgeschreckt.

Mountainbiker bei Hamburg werden zum Problem

Besonders im Regionalpark Rosengarten, ein Naherholungsgebiet südlich von Hamburg, nehmen die illegal aufgebauten Schanzen von und für Mountainbiker erheblich zu, berichten die Niedersächsischen Landesforsten. Dazu kommt: Die Trails werden zusätzlich in einige Fahrrad-Navi-Apps eingegeben, sodass Nachahmer wissen, wo sie gut fahren können.

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Revierförster Bern Westphalen, Sven Hedicke, Regionalmanager beim Regionalpark Rosengarten, und Detlef Gumz, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Harburg, sehen die Entwicklung mit Sorge: „Die Region mit ihren ausgedehnten Wäldern dient gleichermaßen der Erholung, dem Schutz von Tieren und Pflanzen und der nachhaltigen Erzeugung des klimafreundlichen Rohstoffes Holz“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das gut ausgebaute öffentliche Wegenetz stehe allen Waldbesuchern zur Verfügung. Auch an die Mountainbiker sei gedacht worden: Zur Zeit gibt es drei legale Mountainbike-Routen mit unterschiedlicher Länge.

Landkreis Harburg: Immer mehr illegale Mountainbike-Trails

Peter Wendt, Leiter des zuständigen Forstamtes Sellhorn, ergänzt: „Das Radfahren abseits der Wege ist aus gutem Grund verboten, da es unter anderem störungsempfindliche Tierarten an ihren Rückzugsgebieten erheblich beeinträchtigen kann. Zudem sind die steilen Downhill-Strecken sehr gefährlich für die Fahrer selbst.“

Es werden im Wald teilweise massive Erdbewegungen vorgenommen, um Kurvenerhöhungen oder Sprünge anzulegen. Die Trails bergen die große Gefahr, dass sich bei Regen Erosionsrinnen bilden. Die Wurzeln der umliegenden Bäume werden nachhaltig beschädigt. Niedersächsische Landesforsten
Es werden im Wald teilweise massive Erdbewegungen vorgenommen, um Kurvenerhöhungen oder Sprünge anzulegen. Die Trails bergen die große Gefahr, dass sich bei Regen Erosionsrinnen bilden. Die Wurzeln der umliegenden Bäume werden nachhaltig beschädigt.
Es werden im Wald teilweise massive Erdbewegungen vorgenommen, um Kurvenerhöhungen oder Sprünge anzulegen. Die Trails bergen die große Gefahr, dass sich bei Regen Erosionsrinnen bilden. Die Wurzeln der umliegenden Bäume werden nachhaltig beschädigt.

Der Landkreis Harburg will nun in Zusammenarbeit mit dem Regionalpark und den Niedersächsischen Landesforsten dagegen vorgehen. „Die Trails werden regelmäßig zurückgebaut und der Weg, sofern es möglich ist, in den Ursprungszustand versetzt“, sagt ein Sprecher zur MOPO. Wenn die Strecke trotzdem weiter genutzt werde, könnte sie auch gesperrt werden – etwa mit Baumstämmen.

Illegale Mountainbike-Trails: Landkreis will dagegen vorgehen

„Gleichzeitig haben wir aber auch die Fahrrad-Apps im Auge und schauen dort nach den illegal geposteten Trails“, so der Sprecher. Sollte es zu Diebstählen oder Beschädigungen an den Sperrungen kommen, soll laut Forstamtsleiter Peter Wendt Strafanzeige gestellt werden.

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