„Höchst ärgerlich“: Schräge Ladesäulen-Posse vor den Toren Hamburgs
Immer mehr E-Autos, aber nicht genug Lademöglichkeiten: Was deutschlandweit ein Problem ist, zeigt sich auch bei uns im Norden. In einer Kleinstadt vor den Toren Hamburgs gab es bislang genau eine Ladesäule – und auch die ist jetzt verschwunden. Abgebaut wurde sie aus heiterem Himmel, ohne Ankündigung – selbst den Bürgermeister hat das kalt erwischt. Was hat es mit der schrägen Aktion auf sich?
Fast nichts deutet mehr darauf hin, dass hier, auf einem Supermarktparkplatz, mal eine Lademöglichkeit für zwei E-Autos bestand. Über Nacht ist die zugehörige Säule verschwunden. Abgebaut hat sie der Betreiber selbst – obwohl er einen gültigen Vertrag mit der Stadt hat! Der Bürgermeister regt sich im Gespräch mit der MOPO fürchterlich auf: : „Ich bin echt sauer. Wir haben jetzt keine Lademöglichkeiten mehr hier im Ort. Das ist alles höchst ärgerlich.“
Immer mehr E-Autos, aber nicht genug Lademöglichkeiten: Was deutschlandweit ein Problem ist, zeigt sich auch bei uns im Norden. In einer Kleinstadt vor den Toren Hamburgs gab es bislang genau eine Ladesäule – und auch die ist jetzt verschwunden. Abgebaut wurde sie aus heiterem Himmel, ohne Ankündigung – selbst den Bürgermeister hat das kalt erwischt. Was hat es mit der schrägen Aktion auf sich?
Ärger in Jork (Landkreis Stade) bei Hamburg: Die E-Ladesäule für Autos auf dem Rewe-Parkplatz an der Straße Osterjork ist offenbar am späten Montagabend abgebaut worden – laut Bürgermeister Matthias Riel in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. „Wir sind selbst überrascht“, sagt er im MOPO-Gespräch.
Für den Abbau hat er einen Verantwortlichen gefunden: „Das war EWE Go, der Betreiber der Zapfsäule“, meint Riel. „Für uns ist das vertragswidriges Verhalten. Noch bis zum September sollte die Säule dort nutzbar sein, bis dahin ist sie auch von der Gemeinde bezahlt worden. Es gab dafür auch einen gültigen Nutzungsvertrag.“
Ärger in Jork: Und plötzlich ist die E-Ladesäule abgebaut
Der Abbau der Anlage muss rekordverdächtig schnell gewesen sein: Laut Riel wurde sie am Montagabend entfernt. Nur wenige Tage später lässt sich kaum noch erahnen, dass dort – wo nun vor Gras akkurat Kies und Steine liegen – einmal eine Ladestation mit zwei Stellflächen war. „Wir sind im internen Austausch mit EWE und versuchen nun, den Sachverhalt zu klären“, sagt der Bürgermeister.
Warum der deutschlandweit agierende Stromanbieter den Abbau anordnete? „Dazu kann ich mich jetzt nicht äußern“, so Riel. Er sagt: „Ich bin echt sauer. Wir haben jetzt keine Lademöglichkeiten mehr hier im Ort. Das ist alles höchst ärgerlich.“
Abbau der Ladesäule in Jork: Das sagt der Betreiber
Und was sagt EWE? Ein Sprecher erklärte auf Nachfrage, dass der Sachverhalt bekannt sei, man diesen nun intern aufarbeiten würde. Am Freitag wolle man sich dazu äußern.
Das könnte Sie auch interessieren: Wilde Verfolgungsjagd durch die Schanze: 18-Jähriger flieht mit Mietwagen
Immerhin: Am Jorker Festplatz sollte – durch bereits gestattete Fördergelder genehmigt – eine neue E-Ladesäule entstehen, deren Aufbau laut Riel nun beschleunigt werden soll. „Ich hoffe, dass sie noch im Mai fertig wird und steht.“
Insgesamt plant die Gemeinde, in diesem Jahr fünf Säulen in Jork aufzustellen. Die Nachfrage sei groß, sagt Riel. Auch auf dem Rewe-Parkplatz sollen noch zwei Ladestationen errichtet werden – eigentlich aber erst ab September, wenn die nun bereits abgebaute Säule weg gewesen wäre. Möglich, dass auch Rewe den Bau vorzieht.