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  • Foto: picture alliance/dpa

Hitze-Zoff von Lingen: War es doch kein Rekord?

Lingen –

Dieser Hitze-Rekord umstritten! Nachdem die Stadt Lingen im vergangenen Jahr den Temperatur-Höchstwert aufstellte, gibt es jetzt heiße Diskussionen. Der Deutsche Wetterdienst hinterfragt den Ort und die Lage der Messungen.

Im vergangenen Jahr stellte die Stadt Lingen nahe Osnabrück mit 42,6 Grad den Rekord auf. Zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sei die Temperatur am 25. Juli 2019 in Deutschland auf 42 Grad gestiegen, hieß es damals. 

Hitzerekord 2019: DWD zweifelt Wert aus Lingen an

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zweifelt das jedoch an: Wegen der Lage der Messstation könnte Lingen der Rekord-Titel nun wieder aberkannt werden. „Die Station liegt mehr oder weniger innerstädtisch“ erklärte der Meteorologe Stefan Zimmer vom DWD damals gegenüber dem „Norddeutschen Rundfunk“. Die Station liege mit 22 Metern über dem Meeresspiegel außerdem relativ niedrig und ließe durch umstehende Bäume und eine Absenkung kaum Luftzirkulation zu. 

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Der ideale Standort für eine Wetterstation wäre demnach ein großes freies Feld mit ein wenig Rasen – Betonflächen oder umstehende Hecken, die für einen Hitzestau sorgen, seien jedoch ungeeignet.

Zweite Messstelle aus Lingen bestätigt Rekordwert

Um den Rekord aus Lingen zu verteidigen, bestätigte jetzt eine zweite Messstelle den Rekordwert – laut NDR sei in der Wetterstation auf dem Dach der Lingener Marienschule am 25. Juli 2019 der exakt gleiche Wert gemessen worden. „Wir haben eine freie Fläche da oben. Und sonst haben wir nichts auf dem Zwischendach“, so Michael Ahues, IT-Administrator der Oberschule.

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Doch auch für diese Messung gibt es bereits Widerspruch: Die Station sei durch die dichte Anbringung auf dem dunklen Dach der Schule „völlig unbrauchbar“, wie Meteorologe Jörg Kachelmann via Twitter kritisierte.

Hitze-Ärger: DWD will Rekord selbst überprüfen

Die Daten der Lingener Schule hätten deshalb keinen Einfluss auf die Überprüfung des offiziellen Messwertes, sagte ein Sprecher des DWD dem „Norddeutschen Rundfunk“. Stattdessen wolle der Wetterdienst weiter auf eine eigene Überprüfung der Lingener Messstation setzen – mit Sensoren würden aktuell Tausende Vergleichsmessungen durchgeführt. Ob Lingen den Hitze-Rekord behält oder verliert, dürfte allerdings erst frühestens Ende des Jahres klar sein. (se)

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